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Interview mit Carsten Bohn zur Hörspieltitelmelodie der "Drei ???" und dem Tape Deck Project

Carsten Bohn ist was Die Drei ??? angeht ein Mann der ersten Stunde. Von 1979 bis 1983 war er es, der die Musik zu der legendären Hörspielreihe schrieb, die heute noch jung und alt in ihren Bann zieht und aktuell mit Die Drei Fragezeichen – Das verfluchte Schloss bereits mit ihrer zweiten Kinoadaption auf den Leinwänden zu sehen ist.
Im folgenden Interview spricht der Komponist über seine Titelmelodie zu Die Drei ???, Neuinterpretationen der Musik des Tape Deck Projects und über seine Beziehung zu Hörspielen.

Was macht die Titelmelodie zu Die Drei ??? einzigartig?
 
Carsten Bohn (CB): Das ist eine schwierige Frage, denn: jede Melodie ist auf ihre Art einzigartig, aber nicht jede erreicht die Seele! Ich hatte das große Glück, dass dieses Thema durch die Verbreitung auf den Hörspielcassetten so viele Menschen erreicht und jahrelang begleitet hat und offensichtlich „den Nerv getroffen“ hat, genau wie die auch oft benutzte „Pfeifmelodie“. Übrigens beide Themen gehören zu den „einfachsten“ die ich bisher geschrieben habe, wahrscheinlich ist das der Schlüssel zum Erfolg.
 
Das BO hat Ihre legendäre Melodie im Titelsong zu Die Drei ??? – Das verfluchte Schloss neu interpretiert. Wie gefällt Ihnen diese Weiterentwicklung?

CB: Sehr gut. Genau wie die vielen anderen Neu-Interpretationen meiner Titel auf dem Project-Album von Tape Deck Project “Tribute to Hörspielmusik“. Diese Produktion stammt von meinem Sohn Dennis Bohn und unserem gemeinsamen Freund und Engineer Josko Kasten, der auch an der Produktion von “Mein Eigener Film“ mitgewirkt hat zusammen mit Das Bo und dem Produzenten Nenad Lautarevic.
 
Haben neue Jugendbuchserien dasselbe Potential wie Die Drei ??? und wie erklären Sie sich das Geheimnis des enormen Erfolgs, den die Abenteuer der Drei ??? besonders in Deutschland, haben?
 
CB: Dazu kann ich eigentlich nicht viel sagen, denn ich bin mit den neuen (und alten) Jugendbuchserien und auch Hörspielen nicht sehr vertraut, wahrscheinlich auch altersbedingt ;-)
Und was den Erfolg der Drei ??? betrifft, so glaube ich, dass Heikedine Körting
seinerzeit mit viel Enthusiasmus und vor allem guten, erfahrenen und jungen Sprechern eine interessante Hörspiel-Serie produziert hat, die in Verbindung mit, nennen wir es mal „für die Altersgruppe ungewöhnliche“-Musik eine ganz spezielle Atmosphäre geschaffen hat, die unter Bettdecken mit einem Kassetten-Rekorder genossen, offensichtlich nachhaltige Erinnerungen hinterlassen hat.
 
Sie wurden dieses Jahr erneut für den Hörspiel Award nominiert – in zwei Kategorien: als bester Hörspiel Musiker für die Musik der Hörspielreihe “Professor Zamorra“ und in der Kategorie “Wünsche für 2009“. Was ist das Geheimnis Ihres Erfolgs?
 
CB: Das ist auch eine schwierige Frage, denn ich fühle mich dazu verleitet, darauf umfassender zu antworten, was allerdings den Rahmen dieses Interviews sprengen würde (meine Freunde kennen meine Neigung zu ausschweifenden Erklärungen, vor allem wenn es darum geht, Begriffe wie Erfolg zu definieren. Aber, um die Frage halbwegs zufriedenstellend zu beantworten, wenn es denn ein Geheimnis meines Erfolges gibt, dann sicherlich auch, dass ich Musik immer mit dem Herzen mache und es mir nach wie vor schwerfällt, Musik als Ware oder Marke/n-Artikel zu behandeln, da hab ich so meine “Berührungs-Probleme“, was sicherlich auch ein Grund dafür ist, dass ich relativ selten Musik für Werbung o.ä. schreibe. Dann schon lieber für Movies, wozu ich ja schon mehrfach Gelegenheit hatte, allerdings bisher nur im TV !

TapeDeckProject ist eine Melange Ihres Schaffens im Hörspielbereich, gecovert von Künstlern wie Tom Novy, Moonbotica und Phil Fuldner. Waren Sie in die Produktion involviert? Und wie fühlt es sich an, eine Adaption der eigenen Musik zu hören?
 
CB: Dazu hab ich ja zuvor schon etwas gesagt, und ich kann nur hinzufügen, dass ich durch den Zuspruch all dieser talentierten DJs/Musiker/Produzenten in Bezug auf das, was meine Musik “damals“ bei ihnen ausgelöst hat, nämlich das Interesse an “anderer Musik“ und dem Musizieren/Spielen, sehr berührt bin und mich darüber sehr freue, weil ich das Gefühl habe, dass es gut war und ist, den „harten Weg“ zu gehen. Das zu tun, was man als richtig empfindet und auch dazu zu stehen, bzw. es zu spielen

Und zuletzt: Welche Rolle spielen Die Drei ??? heute noch in ihrem Leben – verfolgen Sie die neuen Abenteuer von Justus, Bob und Peter?
 
CB: Um auch hier ganz ehrlich zu sein : eigentlich keine sehr große Rolle. Ich war ja mit den “Personen“, den Darstellern weder persönlich noch über die Geschichten verbunden, denn ich habe die Hörspiele ja nie gehört. Bis zu dem Zeitpunkt, als ich eine große Anzahl von Hörspiel-Cassetten durchhörte, um herauszufinden, auf welchen Serien meine Musik verwendet wurde, aber das ist eine andere Geschichte.
Auf jeden Fall spielen Die Drei ??? aber auch heute noch eine gewisse Rolle in meinem Leben, die aber mehr dadurch geprägt ist, dass es, wie im Fall des neuen Kinofilms, zu „Berührungen im publizistischem Bereich“ kommt, und ich natürlich auch nach wie vor die Nähe zu ihrem/meinem Publikum suche. Denn dort ist bei vielen noch nicht angekommen, wer die Musik der „Kult-Folgen“ komponiert hat, und vor allem, dass diese Musik auch live zu erleben ist. Das ist mein Wunsch, der hoffentlich durch die Verwendung des Original-Themas im Abspann eine weitere Chance hat, in Erfüllung zu gehen.

Weitere Informationen zu Carsten Bohn finden Sie hier

Weitere Informationen zum Tape Deck Project finden Sie hier

Zum Kinostart von Die drei Fragezeichen – Das verfluchte Schloss verlost Cinema Musica drei LPs des Tape Deck Projects sowie ein Hörspiel zum Film.
Hier gehts zum Gewinnspiel.

Weitere Informationen zum Kinofilm Die Fragezeichen – Das verfluchte Schloss gibt es hier