
BYU FMA/MS 102 (20 Tracks, 65:01)
Ein Film, der einfach Spaß macht: The Flame and the Arrow (deutsch: Der Rebell) mit dem äußerst vital agierenden Burt Lancaster in der Titelrolle. Als wenn das noch nicht genug wäre, hat er wie auch schon im Roten Korsar seinen ehemaligen Zirkuskumpan Nick Cravat mitgebracht. Zu zweit seilen sie sich ab und schwingen sich an allerlei unsichtbaren Seilen von einem Leinwandende zum anderen, dass es eine Wonne ist. Max Steiner hat da alle Hände voll zu tun, die quirlige Markanz des Artistenduos spritzig zu begleiten. In der rechten Hand die Stoppuhr für die bewährten Click Tracks, schafft er dieses jedoch spielend mit der linken Hand. Es weht ein Hauch von Italianità und Leichtigkeit durch die frühlingshafte Filmmusik, manches klingt spanisch-kantilesk… Wo der Film spielt? Eigentlich egal, „irgendwo in Südamerika, hörte ich“, um Indiana Jones (den anderen großen Abenteurer, der ohne Lancaster-Heiner und Konsorten nicht denkbar wäre) falsch zu zitieren. Ein anderes Thema ist jedoch eine wahre Preziose: Fragil und zart, mit Harfe, harmonisch apart. Darüber hinaus beglückt die Disc mit einem zwölfminütigen Bonustrack mit Max Steiner bei den Musikaufnahmen. „Nach der Titelmusik haben alle Beifall geklatscht. Die Kerle sind wirklich blasiert, aber was Max machte, liebten sie“, erinnern sich ehemalige Studiomusiker. Das sollten wir auch, denn sonst wäre die Erinnerung an die gute alte Filmmusik „vom Winde verweht.“
Tobias van de Locht
★★★★