
BYU FMA –MS114 (57:30; 29 Tracks)
Eine faszinierende Mélange aus tief inspirierter Spätromantik und modernen Ansätzen macht Max Steiners Musik zu The Fountainhead aus. Der inhaltliche „plot“ des Architekturfilms mit Gary Cooper beruht auf einer sehr bekannten Buchvorlage von Ayn Rand. Er stellt die verschachtelt erzählte Hommage an den (real existierenden!) individualistischen und modernen Architekten Frank Lloyd Wright dar, der im Gegensatz zu seinem im Film ebenfalls gewürdigten Lehrer der alten Schule, Louis Sullivan, in den späten 1940ern kompromisslos für die schnörkellose architektonische Moderne kämpft. Das daraus folgende Auf und Ab bis hin zum Sprengen eines nicht genau den Originalentwürfen entsprechenden Gebäudes (!) mitsamt der nachfolgenden Gerichtsverhandlung wird meines Erachtens in allererster Linie durch die Musik hoch gehalten. Steiner spielt regelrecht mit den Klischees der abstrakteren Ansätze, die er immer wieder zwischen die romantisierend-gefühlvollen Passagen packt. Dazu kommen natürlich noch 3-4 Leitmotive, die man ohne zu übertreiben als äußerst gelungen bezeichnen darf. Besonders für Gary Cooper, der natürlich den unbeugsamen und von seiner architektonischen Mission vollkommen überzeugten Film-Architekten Howard Roark spielt, und für seine um Jahrzehnte jüngere Film- und anschließende Lebensabschnittspartnerin Patricia Neal gibt es zwei ansprechende Motive.
Ein weiteres kleines Highlight sind die aufeinander folgenden Piano-Tracks 14 und 15: Piano for Secondhanders und Dominique’s Theme for Piano, die jedem Klaviermusikfan gefallen werden.
Annette Richter
★★★★★