Werbung

powerflute.ch - Sandro Friedrich Studiomusiker für ethnische Blasinstrumente

Ice Age: Dawn of the Dinosaurs (John Powell)

Varèse Sarabande/Colosseum (74:02 Min/44 Tracks)

Wenn jemand Spaß an der Arbeit hat, dann spürt man das im Normalfall auch. Und wenn ein Komponist Spaß an der Arbeit hat, dann hört man es eben. John Powell scheint ganz klar noch immer Freude an der Vertonung von Animationsfilmen zu haben. Die sage und schreibe 44 Tracks der über einstündigen CD zu Ice Age: Dawn of the Dinosaurs strotzen nur so vor Dingen, die Powell liebt und besonders gut kann: clevere Zitate quer durch die Musikgeschichte verbinden sich augenzwinkernd mit Slapstick-Elementen, das große Orchester spielt besonders in den Action-Tracks furios auf und das alles geschieht mit einer Verve und Rhythmik, die ganz Powells eigene ist. Vor allem das neue thematische Material für Scrat und seine Angebetete sowie die Dinosaurier weiß durch Einfallsreichtum zu überzeugen. Ansonsten schließt Ice Age: Dawn of the Dinosaurs dort an, wo Ice Age: The Meltdown aufhörte; was wenig verwundert, da auch der zweite Teil der prähistorischen Buddy-Saga schon aus Powells Feder stammte.

Thematische Referenzen zum Vorgängerfilm ziehen sich quer durch den Score, der einzige kleine Wermutstropfen in diesem Zusammenhang ist, dass das mitreißende Hauptthema aus dem zweiten Teil kein absolut gleichwertiges Gegenstück in der neuen Komposition findet. Natürlich wird es auch Stimmen geben, die Powells Musik als zu vorhersehbar und routiniert kritisieren – und ganz und gar Unrecht haben sie damit auch nicht. Nur ob es einen stört, ist hier die entscheidende Frage. Irgendwann mischt sich halt selbst in die schönste Arbeit ein bisschen Routine. Aber Spaß machen kann es doch trotzdem.

Bewertung: ★★★

S. Ilona Rieke