
FREITAG, 11. SEPTEMBER, 20:15 UHR, SWR,SR
Mogadischu
Deutschland 2008
Regie: Roland Suso Richter
Musik: Martin Todsharow
mit Thomas Kretschmann, Nadja Uhl u.a.
Am 2. September wurden die Nominierungen für den deutsche Fernsehpreis bekannt gegeben. Einer der nominierten im Bereich “Beste Musik” ist Martin Todsharow für seine Musik zu Mogadischu. Beim SWR kann sich der geneigte Zuschauer diesen Freitagabend, davon überzeugend, wie gerechtfertigt diese Nominierung war. Für das Doku-Drama über die Entführung der Lufthansa-Maschine Landshut hat Todsharow einen treibenden und mutigen Fernseh-Actionscore mit orientalischen Elementen komponiert, der die Stilismen des modernen Actionscore wie sie John Powell durch seine Bourne-Reihe geprägt hat, gekonnt in seiner Art und Weise verwendet. Wir halten die Augen offen, ob auch die anderen Nominierten für den deutschen Fernsehpreis bis zu dessen Verleihung am 26. September noch im TV ausgestrahlt werden.
FREITAG, 11. SEPTEMBER, 20:15 UHR, RTL 2
Hitler – Rise Of Evil (dt.:Hitler – Der Aufstieg des Bösen)
Kanada, USA 2003
Regie: Christian Duguay
Musik: Normand Corbeil
mit Robert Carlyle, Liev Schreiber, Peter O’Toole u.a.
Der kanadische Fernsehzweiteiler über Adolf Hitlers Weg vom einfachen Weltkriegsgefreiten zum Massenmörder Europas ist aus deutscher Sicht überraschend. Denn dieser Film bemüht sich, auch das Umfeld zu beleuchten, das Hitler als an die Macht gebracht hat, anstatt Hitler einfach zur Verkörperung der “dunklen Seite der Macht” zu machen. Ein guter Robert Carlyle in der Titelrolle, Peter Stormare als Ernst Röhm und Peter O’Toole in einem peinlichen Fat Suit als Reichspräsident Hindenburg bilden das Rüchgrat der Schauspielergarde. Das emotionale Rückgrat bildet Normand Corbeils Musik. Seine Musik nimmt die Rolle des Erzählers ein, sie trägt ihren Teil dazu bei, dass dem Zuschauer nie ganz geheuer wird mit diesem Protagonisten und ermöglicht die Erkenntnis, das selbst wenn der Film mit der “Machtergreifung” 1933 endet, schlimme Dinge folgen müssen. Die Musik war 2003 für den Emmy nominiert.
SAMSTAG, 12. SEPTEMBER, 21:00 UHR, ARTE
The Tudors (dt.:Die Tudors)
Kanada, USA, Irland seit 2007
Regie: Steve Shill, Charles McDougall, Clarian Donnelly, Brian Kirk und Alison Mclean
Musik: Trevor Morris
mit Jonathan Rhys Meyers, Sam Neill, Natalie Dormer u.a.
Von RTL 2 zu Arte, damit ist die aufwendige Geschichtsdoku über das Leben Heinrichs VIII. von England, die nur selten unhistorisch wird, dort angekommen, wo sie viel eher hingehört. (Immer wieder verblüffend, warum die ARD sich solche Serien entgehen lässt…) Jetzt werden The Tudors auf Arte wiederholt und da heißt es wieder “Two divorced and two beheaded, one died, one survived – those are the six spouses King Harry wedded”. Die Musik Trevor Morris taucht dabei tief in die Musik der Tudor-Ära (1485-1603) Englands ein und bleibt dennoch eine aktuelle Filmmusik. König Heinrich, der als junger Monarch selbst komponierte, hätte vielleicht seine Freude daran gehabt.
SONNTAG, 13. SEPTEMBER, 20:15 UHR, Das Vierte
The Longest Day (dt.:Der längste Tag)
USA 1962
Regie: Ken Annakin, Bernhard Wicki, Andrew Marton, Elmo Williams und Gerd Oswald
Musik: Maurice Jarre
mit John Wayne, Henry Fonda, Curd Jürgens, Sean Connery u.v.a.
Ein All-Star-Film wie es sie selten gibt: 42 internationale Stars spielen die Rollen in dieser Inszenierung des D-Day. Ein Mammutprojekt, das 1962 ins Kino kam. Mittendrin die Musik eines jungen, zu diesem Zeitpunkt weitestgehend in Hollywood unbekannten Franzosen – des dieses Jahr verstorbene Maurice Jarre. Obwohl sparsam eingesetzt bildet seine Musik und vorallem das Soldaten-Marsch-Motiv doch einen verbinden Faden zwischen den verschiedenen Ebenen des Films und versucht die Gemeinsamkeiten der Soldaten auf beiden Seiten deutlich zu machen. Vier Oscar konnte der Film gewinnen und Maurice Jarre öffnete er die Tür nach Hollywood, was nur ein Jahr später mit dem Oscar für Lawrence Of Arabia belohnt werden sollte.
SONNTAG, 13. SEPTEMBER, 20:15 UHR, Tele5
USA 1983
The Right Stuff (dt.:Der Stoff, aus dem die Helden sind)
Regie: Philipp Kaufmann
Musik: Bill Conti
mit Sam Shepard, Scott Glenn, Ed Harris u.a.
Dieses Jahr feierten wir den 40. Jahrestag der ersten Mondlandung. The Right Stuff feiert die Anfänge des Raumfluges von Chuck Yeagers ersten Überschallflug bis Alan Shepard, der erste Americaner im All. Voller Bewunderung für die Helden der Zeit und doch mit tiefer Ironie, stellt The Right Stuff einen Klassiker des dokumentarischen Abenteuerfilms dar, der bei der Oscar-Verleihung vier Oscar gewinnen, einen davon für die Musik von Bill Conti. Conti, der sich seinen Namen mit seiner Musik zu Rocky gemacht hatte, hat für The Right Stuff ein Vielzahl von Themen von Liebesthema bis zur heroischen Heldenfanfare komponiert. Der Score wurde vor kurzen im Varèse Club veröffentlicht, für die, die ihn ohne die Bilder hören möchten.