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Filmmusik im Fernsehen: Highlights des Wochenendes

FREITAG, 18. SEPTEMBER, 20:15 UHR, ZDF
Der Alte: Ich muss dich opfern
Deutschland 2009
Regie: Vadim Glowna
Musik: Eberhard Schoener
mit Walter Kreye, Michael Ande, Fabian Busch u.a.

Der Alte kehrt zurück zum Alten. Seit Episode 101, also als Rolf Schimpf die Leitung der Münchner Mordkommission II von Siegfried Lowitz übernahm, stammt das Titelthema aus der Feder von Eberhard Schoener, jetzt hat der Komponist wieder eine Folge übernommen. Schoener ist ein überaus vielseitiger Komponist, der neben seinen Arbeiten für Fernsehen –neben Der Alte arbeitete er für Derrick, Das Erbe der Guldenburgs und Siska – hat sowohl klassische als auch Weltmusik gemacht, Opern geschrieben und mit Musiker wie Procul Harum, Deep Purple, Sting oder Willy deVille und dem Tölzer Knabenchor zusammengearbeitet.

FREITAG, 18. SEPTEMBER, 20:15 UHR, PRO7
Star Wars: Episode I – The Phantom Menace (dt.:Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung)
USA 1999
Regie: George Lucas
Musik: John Williams
mit Liam Neeson, Ewan McGregor

Seit 1999 ist es schwer, über Star Wars zu reden. War bis dahin noch klar, dass der erste Film Krieg der Sterne, seitdem weiß niemand mehr wirklich, welches der erste ist. ProSieben geht daher filmchronologisch vor und fängt seine diesjährigen Star Wars-Wochen mit Episode I an. Der Film ist dank liebenwerter Charaktere wie Jar-Jar Binks und der Rotznase Anakin und einer hanebüchenen Story nur dank John Williams wieder einmal gelungener Musik zu ertragen. Williams weiß einfach das große Orchester einzusetzen und der Begriff Space Opera passt einfach wundervoll zu seiner gekonnt over-the-top Musik. Auch bei seinem vierten Besuch in der Welt der Jedis bleibt er dem Hörer nichts schuldig. Also vielleicht ein Grund, sich die Krieg der Sterne Hexalogie zum wiederholten Mal anzuhören. Episode II gibt es am Sonntag zu sehen.

SAMSTAG, 19. SEPTEMBER, 22:00 UHR, BR
The Hallelujah Trail (dt.:Vierzig Wagen Westwärts)
USA 1965
Regie: John Sturges
Musik: Elmer Bernstein
mit Burt Lancaster, Donald Pleasence, Martin Landau u.a.

“How the West was fun” hieß der passende Werbespruch für John Sturges Westernkomödie Vierzig Wagen Westwärts. Wie Komödien der 60er üblich, wurde ein auch eine recht musikalische Kiste draus. Natürlich griff Sturges für die Musik auf Elmer Bernstein zurück, der sich nicht zuletzt mit Sturges eigenen Glorreichen Sieben ein Ruf als Westernkomponist gemacht hat. Eine Komödie zu vertonen, dass macht Bernstein mit hörbarem Vergnügen. Beinahe Mickey-Mousing betreiben jagt er seine Orchester in bekannter Westerninstrumentierung durch diese recht gelungen Komödie um ein trinkendes Raubein und ein enthaltsame Schönheit.

SONNTAG, 20. SEPTEMBER, 23:05 UHR, ARTE
Nosferatu – Symphonie des Grauen
Deutschland 1921
Regie: Friedrich Wilhelm Murnau
Musik: Hans Erdmann
mit Max Schreck, Gustav von Wangenheim, Greta Schröder u.a.

Bis zum heutigen Tag ist Nosferatu einer der bekanntesten deutschen Filme und Friedrich Wilhelm Murnaus Meisterstück. Seine Version von Bram Stokers Dracula durfte zwar nicht so heißen, weil sich die Rechte nicht kären ließen, bleibt auch unter dem Namen Graf Orlok eine Schauerikone. In mühsamer Kleinarbeit hat die Friedrich Wilhelm Murnau Stiftung den Film 2006 restaurieren lassen und ihm auch die in den 20ern typischen Bildeinfärbungen zurückgegeben. Aber nicht nur den Film hat die Stiftung restaurieren lassen, auch die Originalmusik von Hans Erdmann konnte dank mühseliger Recherchearbeit wieder hergestellt werden. Sehr düster und mit origineller Orchestrierung, kann seine Musik einem das Mark gefrieren lassen, so grusselig ist sie gelungen. Erdmann gab übrigens wenige Jahre später zusammen mit Guiseppe Becce das Buch „Allgemeine Handbuch der Film-Musik“, ein Standardwerk über die musikalische Stummfilmbegleitung.

SONNTAG, 20. SEPTEMBER, 23:15 UHR, PRO7
Starship Troopers
USA 1997
Regie: Paul Verhoeven
Musik: Basil Poledouris
mit Caspar Van Dien, Denise Richards u.a.

Starship Troopers ist ein Paradebeispiel dafür, dass es möglich ist, hervorragende Musik zu einem schlechten Film zu machen. Dabei hat Starship Troopers wie jeder Paul Verhoeven-Film seine Ansätze, der Niederländer verliert sich dann aber immer wieder auf irgendwelchen Abwegen. Bei den Troopers wird so aus der Darstellung einer durchmilitarisierten Gesellschaft, die Krieg um des Krieges willen führen muss, eine Gewaltorgie mit viel Cronenberg-Gedächtnis-Schleim. Und dazu Basil Poledouris’ Musik, der anscheinend besser als der Regisseur selbst verstanden hat, welchen tieferen Sinn der Film haben könnte. Seine bewusst pompöse, an vielen Stellen marsch-ähnliche Musik und an die Frontberichterstattung des zweiten Weltkrieges erinnernde Musik, entlarvt diesen Krieg und erhält die Erinnerung an eine gute filmische Grundidee am Leben.