
FREITAG, 25. SEPTEMBER, 22:25 UHR, RTL II
28 Days Later
Großbritannien/ USA/ Frankreich 2002
Regie: Danny Boyle
Musik: John Murphy
mit Cillian Murphy, Naomi Harris, Christopher Ecclestone u.a.
Ein tödlicher Virus verwandelt die Menschen in hirnlose Zombies, die Gesellschaft bricht zusammen, nur ein einzelner Überlebender (Cillian Murphy) wankt über den menschenleeren Piccadilly Circus. Sechs Jahre bevor Danny Boyle mit Slumdog Millionaire Filmpreise en masse abräumen sollte und sechs Jahre nachdem er mit Trainspotting das erste Mal weltweit auf sich aufmerksam machte, drehte er diesen Endzeitthriller. Die Musik stammt von John Murphy. Ruhig, mit einem eingängigen und einfachem Hauptthema nutzt er die Mittel der elektronischen Musik, um einen wunderbar-bedrohlichen unirdischen Klang zu erzeugen. Zusammen mit Danny Boyles Talent für Song- und Musikeinsatz entsteht so eine filmmusikalische gelungene Tonspur zu einem gelungenen Film.
SAMSTAG, 26. SEPTEMBER, 00:02 UHR, MDR
Coma
USA 1978
Regie: Michael Crichton
Musik: Jerry Goldsmith
mit Geneviève Bujod, Michael Douglas, Rip Torn u.a.
Sowohl als Autor als auch bei seinen Regiearbeiten war der letztes Jahr verstorbene Michael Crichton ein Wissenschafts-Freak. So geht es auch in Coma um eine wissenschaftliche Errungenschaft – Organtransplantation – die durch die Hände der falschen Leute zur Gefahr für die Menschheit wird. Jerry Goldsmith hat dazu einen seiner besten Scores der 70er Jahre geschrieben. In ständiger Dissonanz lässt er Cembalo, Klavier, Streicher und Holzbläser gegeneinander spielen, das eine das bedrohliche Echo des anderen. Mittendrin ein süßlich weiches Liebesthema, das er so schonungslos in seine Bedrohungsthematik übergehen lassen kann, dass es fast weh tut. Schade, dass es für solche Filme meist nur zu einem Sendeplatz in einem der Dritten nach null Uhr reicht.
SONNTAG, 27. SEPTEMBER, 20:15 UHR, RTL
Mr. & Mrs. Smith
USA 2005
Regie: Doug Liman
Musik: John Powell
mit Brad Pitt, Angelina Jolie u.a.
Sie Auftragskiller, er Auftragkiller und beide haben den Job sich gegenseitig umzubringen. Das klingt doch nach einer Vorlage für eine romantische Komödie, die sich gewaschen hat. Ein Reisenerfolg an der Kinokasse, der der Welt mit Brad Pitt und Angelina Jolie das neue Traumpaar „Brangelina“ brachte. (Sehr zum Missfallen von Pitts damaliger Noch-Ehefrau Jennifer Aniston). Musik: John Powell, der mit Regisseur Doug Liman schon die erste Episode der Bourne-Reihe gemacht hatte. Seine Musik hat, trotz einem starken Actionbezuges, immer etwas tänzerisches, was in dem (auf CD) wundervollen Track Assassins Tango seinen Höhepunkt findet. Gerade das tänzerische der Musik verleiht dem Film seine Leichtigkeit und trägt entscheidend dazu bei, dass die Geschichte dieses mörderischen Ehepaares das Komödienhafte nicht verliert.
SONNTAG, 27. SEPTEMBER, 22:15 UHR, TELE5
The Taking Of Pelham One Two Three (dt.: Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn 123)
USA 1974
Regie: Joseph Sargent
Musik: David Shire
mit Walter Matthau, Robert Shaw, Martin Balsam u.a.
Das Remake ist seit Donnerstag im deutschen Kino, am Sonntag zeigt Tele5 das Original. Statt Denzel Washington und John Travolta treten Walter Matthau und Robert Shaw gegeneinander an. Ein routiniert abgedrehter Action-Suspense-Thriller des Regie-Handwerkers Joseph Sargent, der aus der Geiselgeschichte ein beinahe zynisches Portrait des New Yorker Stadtlebens macht. David Shires Musik dazu bewegt sich irgendwo zwischen klassischer Jazz-Filmmusik und atonalen Free Jazz; eine spannende Variante, die sowohl handlungsdienlich ist als auch der Entführung der U-Bahn 123 einen urban-charakteristischen Klang zu verleihen vermag.