
SAMSTAG, 17. OKTOBER, 20:15 UHR, SAT.1
La marche de l’empereur (dt.:Die Reise der Pinguine)
Frankreich/ USA 2005
Regie: Luc Jaquet
Musik: Emilie Simon (Alex Wurman?)
Pinguine sind sonderbare Vögel. Aber ein Tier, dem es gelingt in der Kälte der Antarktis zu überleben, muss etwas besonderes an sich haben. Die Reise der Pinguine ist ein ebenso besonderer Dokumentarfilm, der, sich in der „Tradition“ französischer Dokus wie Mikrokosmos und Nomaden der Lüfte bewegend, sich atemberaubend nah an die Tiere heranwagt und dem Zuschauer erlaubt, die Reise der Königspinguindamen zum Meer während die Herren die Eier ausbrüten, beinahe selbst zu erleben. Das Ergebnis: Oscar als bester Dokumentarfilm 2005. Eine interessante Entwicklung hat die Tonspur erlebt. Die ursprüngliche französische Version gibt den Pinguinen individuelle Stimmen, dies übernimmt die deutsche, wohingegen die US-Version einen einzigen Erzähler hat. Und noch etwas, für die US-Version hat Alex Wurman die Musik geschrieben, die erste Musik stammt aber aus der Feder der jungen Französin Emilie Simon. Dabei arbeiten beide Musiken sehr ähnlich, ähnlich stimmungsvoll, ähnlich atmosphärisch. Im deutschen TV wird wahrscheinlich die Simon-Version gezeigt, aber es war nicht wirklich herauszufinden, das bleibt für den Samstagabend vorbehalten.
SAMSTAG, 17. OKTOBER, 20:15 UHR, ProSieben
James Bond: GoldenEye
UK/ USA 1995
Regie: Martin Campell
Musik: Eric Serra
mit Pierce Brosnan, Sean Bean, Gottfried John u.a.
Sechs Jahre waren vergangen, seitdem Timothy Dalton seine Lizenz zum Töten abgeben musste. Der Verdacht, dass dies das Ende von James Bond sein würde, lag nahe, schließlich war der Kalte Krieg zuende und das Interesse an einem Spion schien nicht mehr vorhanden. Weit gefehlt, mit Pierce Brosnan kam die Serie mit Wucht zurück und sprengte alle Erwartungen, sogar bevor sie mit Daniel Craig „re-envisioned“ wurde. GoldenEye beginnt genau dort, wo die Serie aufgehört hat, im Kalten Krieg. Musik stammt aus der Feder von Eric Serra, besser bekannt als Luc Bessons Stammkomponist. Es schien wohl nahe liegend, den sich den Komponisten des Erfolgsfilms Leon, der Profi zu nehmen, wenn es um einen professionellen Agenten mit Doppelnull-Status geht. Das Ergebnis ist fragwürdig. Ein wenig zu elektrisch, ein zu zurückhaltender musikalischer Gestus… kurz, zu wenig Barry. Und Barry von Bond zu trennen, das geht einfach nicht. Auch wenn sich Tina Turner alle Mühe gibt, stimmlich an die unvergleichliche Shirley Bassey ranzukommen. Warum steht der Film dann hier als filmmusikalischer Tipp? Nun, wir reden immer noch über Bond und selbst ein nicht so guter Bond-Score ist immer noch hörenswert, das ist zumindest die bescheidene Meinung dieses Autoren.
SAMSTAG, 17. OKTOBER, 20:15 UHR, RTL II
Sneakers (dt.:Sneakers – die Lautlosen)
USA 1992
Regie: Phil Alden Robinson
Musik: James Horner
mit Robert Redford, Sidney Poitier, River Phoenix u.a.
Ein All-Star-Film: Robert Redford, Sidney Poitier, Dan Ackroyd, River Phoenix, David Strathairn, Bodhi Elfman… Elfman? Ja, Elfman, der Neffe des Komponisten, Sohn seines Bruders dem Regisseur Richard und Ehemann von Jenna Elfman, bekannt aus der TV-Serie Dharma and Greg. Die Musik zu diesem Heist-Film („Heist“ lässt sich in etwa als Raubzug übersetzten. Heist-Film beinhalten meist einen recht ausgeklügelten Überfall auf irgendein nicht-ausraubares Gebäude) stammt aber nicht von einem Elfman, sondern von James Horner, der dem Film einen angenehm mysteriösen Touch gibt. Klavier, Klarinette und Chor erfüllen den Film mit Leben. Ein wirklich gelungener Klang voller schöner Momente. Selbst bei der „Arbeitsmusik“ verzichtet Horner nicht auf Melodie. Ein selten zitierter Klassescore des späteren Titanic-Komponisten.
SONNTAG, 18. OKTOBER, 20:15 UHR, ProSieben
James Bond: The World Is Not Enough (dt.: Die Welt ist nicht genug)
UK/ USA
Regie: Michael Apted
Musik: David Arnold
mit Pierce Brosnan, Sophie Marceau, Robert Carlyle u.a.
ProSieben bewegt sich mit großen Schritten an die groß angekündigte Free-TV-Premiere von Casino Royale, dem ersten Daniel Craig-Bond. Das nächste Appetizer nach GoldenEye ist erstmal der dritte Brosnan-Bond The World Is Not Enough. Robert Carlyle gibt einen ganz guten Bösewicht ab, Sophie Marceau gibt eine passable Femme Fatale, Denise Richards als Bondgirl mit Doktortitel hingegen ist unglaubwürdig. Zum Glück sitzt Brosnans Frisur und zum letzten Mal ist hier Desmond Llewelyn als Q zu sehen. The World Is Not Enough ist der zweite Einsatz von David Arnold, der seine „Kinderkrankheiten“, die den Genuss von Tomorrow Never Dies doch etwas schmälern, hinter sich gelassen hat. Jetzt war klar, dass Bond einen neuen Komponisten hat. Arnold findet seinen eigenen Stil, der trotzdem genug Barry hat, um ein guter Bond-Score zu sein. Und der Titelsong von Garbage ist aktuell und dennoch irgendwie sehr Bond.
SONNTAG, 18. OKTOBER, 20:15 UHR, RTL II
Dirty Dancing
USA 1987
Regie: Emile Ardolino
Musik: John Morris
mit Patrick Swayze, Jennifer Grey u.a.
Und wenn es nur in Erinnerung an den kürzlich verstorbenen Patrick Swayze ist… Und wenn es nur aus Erinnerung, an eigene Jugenderfahrungen ist… Und wenn nur wegen (I’ve had) The Time of my Life, dem Oscar-prämierten Song von Franke Previte, John DeNicola und Donald Markowitz ist… Dirty Dancing läuft mal wieder und wem Bond zu Macho-männlich, dem bietet RTL II etwas ganz anderes.