Werbung

powerflute.ch - Sandro Friedrich Studiomusiker für ethnische Blasinstrumente

Filmmusik im Fernsehen: Highlights des Wochenendes

FREITAG, 23. OKTOBER, 20:15 UHR, ProSieben
James Bond: Tomorrow Never Dies (dt.:Der Morgen stirbt nie)
UK/ USA 1997
Regie: Roger Spottiswoode
Musik: David Arnold
mit Pierce Brosnan, Jonathan Pryce, Michelle Yeoh u.a.

David Arnolds erster Einsatz als James Bond-Komponist. John Barry persönlich hatte ihn vorgeschlagen, nach dem er dessen Album „Shaken and Stirred“, wo Arnold zusammen mit zahlreichen namhaften Künstlern, Bond-Songs neu interpretiert, gehört hatte. Arnold sollte der Serie einen neuen Sound geben, aber dennoch dem alten Klang treu bleiben. Ein wenig schießt er im Bereich „Neuer Sound“ in Tomorrow Never Dies zwar über das Ziel hinaus, aber insgesamt steckt hinter dem Film ein gut durchdachtes Musikkonzept, mit dem sich Arnold für weitere Bond-Filme empfehlen konnte. Ansonsten ist Tomorrow Never Dies trotz des sperrigen deutschen Verleihtitels einer der besseren Brosnan-Bonds. Warum? Es gibt mal wieder ein guten sauber-verrückten Bösewicht: Jonathan Pryce als Medienmogul Elliot Carver ist einfach nur bereit für seine Ziele die Welt zu zerstören und hat diesmal nur ein kleines persönliches Problem mit Bond.

FREITAG, 23. OKTOBER, 22:25 UHR, 3SAT
Raumpatrouille Orion: Rücksturz ins Kino
Deutschland 2003
Regie: Michael Braun, Theo Mezger
Musik: Peter Thomas
mit Dietmar Schönherr, Eva Pflug, Elke Heidenreich u.a.

Über vierzig Jahre nach den ersten Lauf der Serie Raumpatrouille – Die phantastischen Abenteuer des Raumschiffs Orion und Jahre nachdem diese den zweifelhaften Status „Kult“ erhalten hatte, dachten man sich, es sei an der Zeit, die Crew um Captain MacAllister auf die Leinwand zu bringen. Aus dem Filmmaterial der Serie wurde also ein Film in im bester Fernsehlänge von 90 Minuten zusammen geschnitten. Und das natürlich mit der unvergleichlichen Musik von Peter Thomas, der für den Film neue Arrangements seiner Werke für Originalserie erstellte. Alles in allem ist der Rücksturz ins Kino ein zwar etwas überflüssige, aber liebenswerte Bearbeitung der Kultserie. Zu einem nostalgischen Ausflug in die Zeit als das Fernsehen noch schwarz-weiß war und sich Redakteure noch etwas getraut haben lädt der Film auf jeden Fall ein.

SAMSTAG, 24. OKTOBER, 20:15 UHR, TELE5
Logan’s Run (dt.: Flucht aus dem 23. Jahrhundert)
USA 1976
Regie: Michael Anderson
Musik: Jerry Goldsmith
mit Michael York, Richard Jordan, Jenny Agutter, Peter Ustinov u.a.

Eine Welt, in der niemand alter werden darf als 30, geschützt unter einem gigantischen Glasdom leben die Klone ihr weitestgehend sinnfreies Leben, bis ihre Lebensuhr abläuft. Wenn sie sich weigern, kommt Logan (Michael York) und sorgt dafür, dass sie nicht älter werden. Dieser Science-Fiction-Film ist eine der düstersten Zukunftsvisionen der 70er Jahre. Die Musik stammt vom Dystopie-Experten Jerry Goldsmith. In seiner Musik arbeitet er auf zwei Ebenen, zum einen eine zutiefst künstliche Synthesizer-Musik für das Leben im Dom und zum anderen reiche Orchestermusikmusik für das Leben außerhalb. Logan, der aus dem Dom flieht, als seine eigene Uhr abläuft erlebt den Zusammenprall dieser Welten, für den Zuschauer wird dieser durch seine musikalische Abbildung beinahe unmittelbar spürbar. Eigentlich ein Muss in jeder Jerry Goldsmith-Sammlung und eigentlich ein Science-Fiction-Film, den alle, die Sci-Fi mögen gesehen haben müssen.

SAMSTAG, 24. OKTOBER, 22:30 UHR, ARD
Jaws (dt.: Der weiße Hai)
USA 1975
Regie: Steven Spielberg
Musik: John Williams
mit Roy Scheider, Robert Shaw, Richard Dreyfuss u.a.

Es heißt, als John Williams sein mittlerweile weltberühmtes Jaws-Thema das erste Mal Regisseur Steven Spielberg vorspielte, soll dieser gesagt haben: Ist das alles? Mit einer so einfachen Grundidee hatte der Regisseur anscheinend nicht gerechnet. Zum Glück vertraute er seinem Komponisten; ein Vertrauen, das sich bis heute in einer der bedeutendsten Regisseur/ Komponist-Partnerschaften aller Zeiten fortsetzt. Mit Jaws gewann Williams seinen zweiten Oscar und Steven Spielberg konnte damit in die erste Liga von Hollywoods Regisseuren aufsteigen. Für diesen Klassiker der Filmmusikgeschichte lohnt es sich eigentlich immer.

SONNTAG, 25. OKTOBER, 20:15 UHR, RTL II
Tatort: Tempelräuber
Deutschland 2009
Regie: Matthias Tiefenbacher
Musik: Ulrich Reuter
mit Axel Prahl, Jan Josef Liefers, Ulrich Noethen u.a.

Während Axel Prahl und Jan Josef Liefers im beschaulichen Münster das „seltsame Paar“ geben, gibt es Neues vom frisch gebackenen Fernsehpreisträger Ulrich Reuter zu hören. Was den Münsteraner Tatort auszeichnet, ist dessen in der Beziehung der beiden Hauptfiguren angelegte komische Element, das sich mit der Ernsthaftigkeit der Kriminalfälle reibt. Musikalisch also etwas anderes als das „Whodunnit“-Schema eines klassischen Krimis, wobei der Tatort an sich ja durchaus gerne andere Wege geht. Wie Ulrich Reute mit diesen Vorgaben umgeht, ist zu bewährter Tatort-Zeit zu hören, denn zum Glück endet der Tatort musikalisch nicht nach Doldingers Titelmelodie.

SONNTAG, 25. OKTOBER, 20:15 UHR, RTL II
James Bond: Casino Royale
UK / USA / Tschechische Republik / Deutschland 2006
Regie: Martin Campbell
Musik: David Arnold
mit Daniel Craig, Eva Green, Mads Mikkelsen u.a.

Mit einer großen Plakataktion kündigt uns ProSieben dieses Ereignis schon seit Wochen an: Die Free-TV-Premiere von Casino Royale, Daniel Craigs ersten Auftritt als James Bond. Anders als bisher haben die Produzenten den Film nicht als lose Fortsetzung der vorhergehenden gesehen, sondern das Franchise neu interpretiert – ein „Reboot“ wie das Fachwort dazu heißt, zurück zu den Wurzeln also. Auch musikalisch bewegt sich Arnold mehr als sonst auf den Spuren John Barrys. Arnolds Casino Royale-Thema ist nicht anderes als eine Abwandlung von Monty Normans Bond-Thema (natürlich im charakteristischen Barry-Arrangement), das quasi darauf wartet, aus sich heraus zu brechen. Eine klasse Musik von Arnold für einen durch und durch gelungen Actionfilm mit sehr schönen Momenten, die wieder einmal die Romanvorlage von Ian Fleming spüren lassen, der seinen Geheimagenten ja ursprünglich nicht als den Supermann konzipiert hatte, den der Film daraus gemacht hat.