
Colosseum VSD (CVS) 7011.2 [52:41 / 14 Tracks]
Mit Green Zone arbeiten Regisseur Paul Greengrass und Komponist John Powell nach The Bourne Supremacy (2004), The Bourne Ultimatum (2007) und United 93 (2006) schon zum vierten Mal erfolgreich zusammen. Für die Bourne-Reihe schuf Powell eine inzwischen häufig nachgeahmte Form des Action-Scorings und auch die Vertonung des delikaten Dramas United 93 ist ihm nachhaltig gelungen. Green Zone bewegt sich zwischen Bourne Ultimatum und United 93.
Der Film erzählt die Gesichte von U.S. Army Officer Roy Miller, der in der politisch instabilen Hauptstadt Iraks, Bagdad, nach Massenvernichtungswaffen sucht. Ein Actionfilm mit Matt Damon, welcher wohl im gewohnt hektischen, hautnahen Greengrass-Stil umgesetzt worden ist. Dass sich John Powell hier auf gewohntem Terrain bewegt, überrascht wenig. Dementsprechend klingt Green Zone routiniert, wenn auch thematisch karg, wartet allerdings mit ein paar nennenswerten Highlights auf.
Was der Musik essentiell fehlt, ist ein eigentliches Thema. Dafür ist es erfreulich, dass sich Powell angesichts der Thematik nicht auf die filmmusikalisch ausgelutschten typisch fernöstlichen Gesänge eingelassen hat. Der Score ist stark von elektronischen Elementen geprägt und überwiegend temporeich. Klare Highlights der CD sind die Stücke Helicopter/Freddy Runs, und das Finale ab Attack and Chase. Hier spielen neben der pochenden Perkussion Gitarren zu einem wuchtigen Effekt auf. Auch mit den beiden Evac Preps-Tracks zündet Powell ein ordentliches Action-Feuerwerk.
Green Zone lässt dem Hörer während 50 Minuten kaum ruhige Momente, was das Herz der Action-Junkies jubilieren lassen dürfte. Doch was Scores wie Bolt und Hancock, aber auch Bourne Supremacy zusätzlich hörenswert machte, waren die energetisch aufspielenden Streicher und Bläser in schmissigen Fanfaren-Momenten. Diese fehlen Green Zone gänzlich, was jedoch der Politik der Filmdienlichkeit zuzuschreiben sein dürfte. Dadurch wird der Hörspaß leider etwas gemindert, doch kraftvoll ist Green Zone allemal.
Bewertung: ★★★
Basil Böhni