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Uraufführung der restaurierten Fassung von "Die Nibelungen" in Berlin

Die Nibelungen | Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung

Wo? Deutsche Oper in Berlin
Wann? 27. April 2010 / 17 Uhr
Wer? Das HR-Rundfunkorchester unter der Leitung von Frank Strobel

Die neue, von der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung aufwändig restaurierte Filmfassung des Nibelungen-Epos stellt eine bisher nicht gekannte Annäherung an die erhaltenen historischen Versionen dar: Erstmals war es möglich, die ungewöhnlich reichhaltige Überlieferung von fünfzehn zeitgenössischen Filmmaterialien – darunter auch die Kameranegative – für die Restaurierungsarbeiten zu berücksichtigen. Ausgehend von den Kameranegativen kann eine deutsche Version in hervorragender Bildqualität sowie, entsprechend der erhaltenen Verleihkopien, in orangefarbener Virage präsentiert werden. Darüber hinaus wurde die bisher verschollen geglaubte Schlussszene wiederentdeckt und in den Film eingepasst.

Mit Die Nibelungen entstand ein Film über „Menschen, denen die Begriffe national und international fremd waren. Sie waren Menschen, die wie alle anderen in ihr Schicksal hineinwuchsen und sich damit abzufinden hatten.“ (Die Filmwoche, 1924). Als Schauspieler wählte Fritz Lang keine bereits bekannten Stars, sondern „Menschen, die Menschen darstellen konnten“. In jeder Einstellung verleihen die Schauspieler durch ihre Haltung und ihr Spiel dem Werk, gepaart mit Fritz Langs Neigung zum Monumentalen, eine große szenische Wirkung.
Der Film folgt im Wesentlichen der Nibelungen-Sage: Im ersten Teil (Siegfried) geht es um den strahlenden Helden Siegfried: wie er Brünhilde für Gunther besiegt, Kriemhild freit und schließlich das Opfer von Hagens Intrige wird. Im zweiten Teil (Kriemhilds Rache) erlebt das Publikum die dunkle Seite der Tragödie, die im Inferno des brennenden Hofes von Etzel endet. Beide Teile sind in jeweils sieben „Gesänge“ unterteilt.

Zu diesem zweiteiligen Filmepos schrieb Gottfried Huppertz (* 1887 Köln, ”  1937 Berlin) die Filmmusik auf Grundlage des Drehbuchs, das ihm Thea von Harbou zur Verfügung gestellt hatte. Gottfried Huppertz orientiert sich in seiner Filmmusik an Richard Wagners „Ring des Nibelungen“. Neben vereinzelten Anklängen sakraler Musik arbeitet der spätromantische Satz ausgiebig mit der erweiterten Tonalität und Leitmotiv-Technik. Er evoziert so den Eindruck eines Wagner-Klanges, aber nicht epigonenhaft nachahmend, sondern gebrochen durch den Blickwinkel einer neuen Zeit und durch das Medium des Filmes.

Die erhaltene Filmmusik von Gottfried Huppertz wurde anhand von überlieferten Autographen und Skizzen unter musik- und filmhistorischen sowie unter museumseditorischen Gesichtspunkten neu herausgegeben. Wo Teile der Partitur verloren waren, wurden diese restauratorisch instrumentiert.

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