Rhino Records, R2 523699 [72:02 / 25 Tracks]

Nach Band of Brothers widmet sich der US Pay-TV Sender HBO einem weiteren Kapitel der US-amerikanischen Verwicklungen im 2. Weltkrieg: Die Kämpfe der amerikanischen Soldaten im Pazifik. Ausführende Produzenten der 10-teiligen Miniserie waren ähnlich wie bei Band of Brothers Steven Spielberg und Tom Hanks. Leider weilt Michael Kamen nicht mehr unter uns, der zu Band of Brothers einen hervorragenden Score komponiert hatte. Hans Zimmer, die „Allzweck-Wunderwaffe“ fürs Heroische und Pathetische, hat nun den Taktstock oder wohl eher das Keyboard übernommen. Zu Seite steht ihm diesmal Verstärkung in Form von Blake Neely und Geoff Zanelli. Leider ist das vorliegende Album eine herbe Enttäuschung, denn anders als beispielsweise Zimmers Musik zu Pearl Harbor oder erst kürzlich dem fantastischen Sherlock Holmes Score wirkt die Zusammenstellung der Musik auf diesem Album kraftlos und uninspiriert, ja fast belanglos falls man die TV-Serie nicht kennt. Und das trotz über 72 Minuten Musik. Track 1 der CD beginnt mit fast 10 Sekunden Stille, was sicherlich nicht als Stilmittel zu deuten ist. Außer dem ruhigen, etwas pathetischen Hauptthema Honor bleibt absolut kein Track prägnant im Gedächtnis und auch weitere Höhepunkte bietet die CD keine. Keiner der drei Komponisten kann wirklich nachhaltige Akzente setzen. Hauptsächlich Streicher bestreiten die einzelnen Tracks, wobei nicht ganz auszumachen ist, ob es sich um „echte“ Instrumente handelt oder alles wieder mal „nur“ aus dem Computer kommt. Für eine TV-Produktion wäre dies keine Überraschung. Merkwürdigerweise sind Haupt- und Endthema als Track 1 und 2 nacheinander auf der CD vertreten. Wenigstens einen schönen Abschluss des Albums bietet die Variation des Hauptthemas Honor für Oboe und Streicher. Allerdings tröstet er nicht über das zuvor Gehörte hinweg. So schade es klingt, doch dieses Album kann eigentlich nur Hans Zimmer-Komplettisten empfohlen werden.

Bewertung: ★★

Uwe Sperlich