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Moon (Clint Mansell)

Black Records CMCD001 [55:10 / 12 Tracks]

Ein bisschen 2001 – A Space Odyssey, ein bisschen Shining, ein bisschen Dark Star, ja sogar ein bisschen Midnight Cowboy und musikalisch jede Menge The Fountain ist hier zu hören. Aber wer kann es Duncan Jones, dem Regisseur von Moon, verdenken, hat er doch Komponist Clint Mansell während der Vorbereitungen zu Darren Aronofskys The Fountain kennen und schätzen gelernt; damals war Jones”˜ Vater – David Bowie – noch an diesem Projekt beteiligt. Und dennoch ist Moon etwas anderes. Das Kronos Quartet fehlt schließlich nicht ohne Grund. Moon braucht einen viel intimeren Klang und weniger treibende Qualitäten, denn hier wird eine Entwicklung beschrieben, die nicht so dramatisch vonstatten geht. Vielmehr ist es ein langsames Hineinwachsen in die Situation und deren Lösung. Ein Kopfduell mit sich selbst und das irgendwie im wahrsten Sinne des Wortes. Die Musik ist beinahe zu subtil, um den Zuhörer sofort zu packen, aber sie schleicht sich langsam, aber sicher ins Gedächtnis und gewinnt dabei die Qualitäten, die Mansells Arbeiten auszeichnen. Bedrohlich nahe und unaufhaltsam klingt die Komposition, aber nicht ohne einen Hauch Hoffnung zu versprühen, der ihr immanent ist und den Mansell in jede seiner Musiken einfließen lässt. Moon ist allerdings ein Score, der einige Zeit braucht, um seine volle Wirkung zu entfalten. Wer also nicht besonders Mansell-affin ist, dem dürfte die Musik relativ schwer fallen.

Bewertung: ★★★★

David Serong