Der Europäische Filmpreis existiert zwar erst sein 1988, kann aber bereits zahlreiche Traditionen vorweisen. Eine ist die regelmäßige Verleihung des Preises in Berlin, wo die Europäische Filmakademie, die den Preis auslobt, ihren Hauptsitz hat. Letztes Jahr fand die Zeremonie in der estnischen Hauptstadt Tallinn statt, von daher ist dieses Jahr am 3. Dezember wieder Berlin an der Reihe. Um den Hauptpreis des „Europäischen Films 2011“ gehen dieses Jahr die Filme The Artist (Frankreich, Regie: Michel Hazanavicius), Le Gamin aus Velo (Belgien/ Frankreich/ Italien, Regie: Jean-Pierre & Luc Dardenne), Hævnen (Dänemark, Regie: Susanne Bier), The King’s Speech (Großbritannien, Regie: Tom Hooper), Le Havre (Finnland/ Frankreich/ Deutschland, Regie: Aki Kaurismäki) und Melancholia (Dänemark/ Schweden / Frankreich/ Deutschland, Regie: Lars von Trier) in Rennen.
Eine andere Tradition scheint zu sein, dass in der Kategorie „Europäischer Komponist“ entweder Alexandre Desplat oder Alberto Iglesias nominiert sind – und diesen Preis dann auch mit nach Hause nehmen. Ein deutlicher Hinweis auf die Ausnahmestellung, die der Franzose und der Spanier im europäischen Filmmarkt genießen, denn seitdem der Preis regelmäßig verliehen wird, ist immer einer der beiden mit Ausnahme der Jahre 2008 und 2005 nominiert und erfolgreich gewesen. Desplat 2007 (The Queen) und 2010 (The Ghost Writer) und Iglesias 2006 (Volver) und 2009 (Los abrazos rotos). Das letzte Mal als beide gemeinsam auf der Nominierungsliste standen, ging der Preis allerdings an jemand anderen; 2004 durfte sich Bruno Coulais für Les Choristes freuen. Also dürfen sich die beiden anderen als Europäischer Komponist nominierten durchaus Hoffnungen machen. Diese sind Ludovic Bource für The Artist und Mihály Vig für A Torinói Ló (Ungarn/ Frankreich/ Deutschland/ Schweiz/ USA, Regie: Belá Tarr).
Die Nomierungen für den „Europäischen Komponist 2011“ im Überblick:
Ludovic Bource für The Artist
Alexandre Desplat für The King’s Speech
Alberto Iglesias für La Piel que habito
Mihály Vig für A Torinói Ló