
Vier Sieger: Alberto Iglesias, Pino Donaggio, Brian Byrne und Valentin Hadjadj
Einmal im Jahr wird die belgische Stadt Gent zum Zentrum der Filmmusikwelt, wenn dort im Rahmen des Internaionalen Filmfests der Wold Soundtrack Award (WSA) verliehen wird. Der WSA wird seit 12 Jahren stets verbunden mit einem großen Konzert verliehen. Musikalische Hauptdarsteller des Abends waren Alex Heffes, der letztjährige Gewinner des Preises als Discovery of the Year, Pino Donaggio, der dieses Jahr den WSA für sein Lebenswerk entgegen nehmen durfte und James Newton Howard, den das Festival von Gent schon seit langem als Gast gewinnen wollte. Abwechslung von der symphonischen Filmmusik bot die für den Eröffnungsfilm The Broken Circle Breakdown zusammengestellte Band The Broken Circle Breakdown Blue Grass Band. Orchester des Abends war wie jedes Jahr The Brussels Philharmonic unter der Leitung von Dirk Brossé. Das Orchester war auch einer der Preisträger des Abends, denn als Dank für die vielen gemeinsamen Jahre wurde ihm das erstmals verliehene Certificate of Outstanding Recognition überreicht, und das zurecht, denn bei diesem Orchester weiß das Publikum, dass man sich auf einen großartigen und kurzweiligen Abend verlassen kann. Mit ordentlich Energie in ihren Arrangements, gelingt es ihnen jedes Jahr wieder, Filmmusik jenseits der Bilder eindrucksvoll zum Leben zu erwecken.
Da kann man fast vergessen, dass obendrein einer der wichtigsten Filmmusikpreise der Welt im Laufe des Abends verliehen wird. Den Anfang machte der Sabam Award for Best Young European Composer. Wettbewerbsteilnehmer wurden gebeten, eine Filmausschnitt, dieses Mal aus dem Film The Big Combo von Joseph H. Lewis, neu zu vertonen. Drei Finalisten erhielten die Chance, ihre Komposition vom Brussels Philharmonic live vorgetragen zu hören, doch nur einer von ihnen durfte den Check über 2.500 Euro entgegen nehmen und dies war dieses Jahr war Valentin Hadjadj aus Frankreich.
Es folgte der Publikumspreis, über den jeder Filmmusikfreund weltweit mitbestimmen konnte. Zwar war er doch nicht persönlich da, doch dessen Sieger Abel Korzeniowski bedankte sich per Videobotschaft dafür, mit diesem Preis für seine Arbeit für Madonnas W.E. ausgezeichnet worden zu sein.
Es folgten die Preise für Best original song written for Film und Discovery of the Year und die Stunde des irischen Komponisten Brian Byrne, der sehr zu seiner eigenen Überraschung gleich beide Preise – für den Song Lay Your Head Down aus Albert Nobbs und seine Musik für diesen Film – abräumen konnte.
Auch der Sieger, der die nächsten beiden Preise entgegen nehmen durfte, hätte die Bühne in der Zwischenzeit nicht verlassen brauchen, denn beide Hauptpreise des Abends Best Original Film Score of the Year und Film Composer of the Year gingen an Alberto Iglesias. Bester Score für wurde seine Arbeit für Tinker, Tailor, Soldier, Spy und nachdem Alexandre Desplat dreimal in Folge als Komponist des Jahres Gent verlassen durfte, durfte mit Alberto Iglesias ein anderer großer europäischer Filmkomponist diesen prestigeträchtigen Award mit nach Hause nehmen.
Den Abschluss des Preisreigens der ersten Hälfte des Abends bildete der Lifetime Achievement Award an Pino Donaggio, der diesen von Songwriter Mike Stoller entgegen nehmen durfte und sich anschließend zurücklehnen durfte, um eine Suite aus seinen Musiken für Filme von Bian de Palma und beim zweiten Teil des Abends den gelungene Vortrag von James Newton Howards Musik anhören zu können.
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Foto: © Hans De Greve