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Richard Robbins verstorben

Richard Robbins (04.12.1940 – 07.11.2012)

Richard Robbins ist am 7. November 2012 im Alter von 71 Jahren verstorben. Robbins war seit The Europeans von 1979 der Haus- und Hofkomponist von Merchant Ivory Productions, der Produktionsfirma der Filmemacher Ismail Merchant und James Ivory. Bis zu seinem Tod schrieb Richard Robbins die Musik zu fast allen Spielfilmen der Regisseure und Produzenten.
Die Höhepunkte in dieser Zusammenarbeit, die zu den am längsten währenden Kollaborationen zwischen Regisseuren und Komponisten in der Filmgeschichte zählt, waren dabei zweifellos die mit zahlreichen Preisen prämierten Werke Howard’s End, The Remains of the Day und A Room with a View. Für die beiden erstgenannten Melodramen mit Anthony Hopkins und Emma Thompson erhielt Robbins je eine Oscar-, für A Room with a View eine BAFTA-Nominierung.

Der Komponist, dessen Musiken sich durch eine fast sphärische Ruhe, unaufgeregte Intimität und minimalistische Zurückhaltung auszeichnen, war jedoch auch außerhalb des Filmgeschäfts tätig, so drehte er die Dokumentationen Sweet Sounds über musikalisch außerordentlich begabte Kinder und Street Musicians of Bombay über das Leben auf den Straßen der indischen Metropole.

Zusammen mit seinem Lebenspartner, dem Maler Michael Schell, schuf Robbins das 1996 auf CD veröffentlichte Projekt Via Crucis, das den Weg des Kreuzes nachzeichnet, auf das Jesus Christus genagelt wurde. Robbins beschrieb seine eigene Arbeit einmal folgendermaßen: „Die Menschen in den Filmen, an denen ich arbeite, wachsen mir sehr ans Herz und auf diese Weise komme ich ihnen nahe. Trotzdem versuche ich immer, niemals ihre Gefühle einfach nur zu beschreiben. Die Annahme, ich könnte all ihre Gedanken und Gefühle in Musik ausdrücken, ist falsch.“

Richard Robbins, der sich sehr für die Erforschung von AIDS engagierte, erkrankte bereits vor Jahren an Parkinson, was es ihm nicht möglich machte, den bislang letzten Film James Ivorys – The City of Your Final Destination – zu vertonen.