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Poseidon

Poseidon DVD Cover

R: Wolfgang Petersen; D: Josh Lucas, Kurt Russell, Richard Dreyfuss
Musik: Klaus Badelt
Warner Home

Schon wieder ein Remake eines “Klassikers”? Naja, so klassisch war der Vorgänger The Poseidon Adventure aus der Irwin Allen Küche nun auch wieder nicht. Das Schiff, die Poseidon eben, ist ein superluxuriöses Kreuzfahrtschiff auf dem sich Passagiere und Crew auf die bevorstehende Silvesterfeier vorbereiten. Diese wird jäh gestört als eine Riesenwelle den Kahn erfasst und, schwupps, kopfunter treiben lässt. Die Passagierliste wird durch das Ereignis erheblich dezimiert. Der Grossteil der Überlebenden scharren sich um den Kapitän, der im Ballsaal der Rettung entgegen harren will. Eine kleine Gruppe aber unternimmt einen Ausbruchsversuch gen oben, was dann eben unten wäre… oder doch oben?

Die Poseidon

Wolfgang Petersen ist nicht nur ein “Wasserspezialist” (Das Boot, The Perfect Storm), sondern auch ein Meister des Pathos (Air Force One) und ein Wendehals in Sachen Komponistenverbrauch (Goldsmith, Morricone, Horner, Badelt). Poseidon ist ein besonderes Gemisch der ersten beiden Kategorien. Nicht nur wird hier der Beweis erbracht, dass mehrere Minuten langes unter Wasser tauchen und völlig hirnrissiges Stuntgehabe der heldenhaften Anführer ein aufdingliches Filmgehabe sind, das doofe Dialoge überdecken soll. Nur gut, dass die ganze Sache nach knapp 90 Minuten vorbei ist. Verzichten muss man wie erwähnt auf intelligente Dialoge oder Charaktere, die einen interessieren würden – und: auch bei “Spannung” kann kein Kreuzchen gesetzt werden. Der Film ist Popcornunterhaltung ziemlich unten auf der Niveauleiter, technisch gut gemacht. That’s all.

Klaus Badelt beginnt seinen Score mit einem rhythmisch dominierten, gross angelegten Thema, mit dem er Aussenaufnahmen vom Luxusliner begleitet. Danach verschwindet die Musik in den unendlichen Tiefen von Explosionen und Wassereinbrüchen.

Weshalb es bei dieser Special Edition hier eine zweite DVD gibt, ist mir ein Rätsel. Auf der ersten Scheibe hätte für die dürftigen Extras, von denen nur die History Channel-Doku “Die Monsterwelle” wirklich interessiert, genügend Platz sein müssen. Makellos sind das Bild und die sehr lebendige Tonspur.

Bewertung: ★ ☆