R: J. Lee Thompson; D: Gregory Peck, David Niven, Anthony Quinn.Musik: Dimitri Tiomkin
Columbia Tristar Home Entertainment
Einer der grossen Klassiker des starbesetzten Abenteuer-Kriegfilms beginnt mit dem üblichen Zusammensuchen der passenden Crew, die einen Sprengstoffspezialisten, einen Messer- und Funkexperten, einen Meister im Umgang mit Schusswaffen und weitere Helden umfasst, die ihr Leben in einem Himmelfahrtskommando aufs Spiel setzen. Diese Handvoll Spezialisten soll die Deutsche Stellung auf der griechischen Insel Navarone, die mit zwei riesigen Kanonen besetzt die Meeresenge kontrolliert, unschädlich machen um eine Britische Hilfsaktion mit mehreren Schiffen zu ermöglichen.

Nach kurzen Umstimmigkeiten übernahm J. Lee Thompson die Regie im Auftrag von Drehbuchautor und Produzent Carl Foreman. Er schaffte es nicht nur die Geschichte in atemberaubende Bilder zu setzen sondern auch eine knisternde Chemie unter den Hauptcharakteren zu entfachen. Das Trio Peck, Niven und Quinn in einem Film versammelt zu sehen, ist schon etwas besonderes. Wenn sie ihre Rollen dann auch noch mit so viel Gusto spielen, macht es einfach unheimlich Spass ihnen zuzusehen. Wie oft in Romanen von Alistair MacLean erleben die Protagonisten mehrere überraschende Wendungen und aussichtslose Situationen, in denen sie über sich hinauswachsen. Guns of Navarone (Die Kanonen von Navarone) ist wohl die beste der MacLean Verfilmungen und kein Vergleich zum muffigen Nachfolger Force Ten from Navarone.
Kürzlich erschien eine vom City of Prague Orchestra eingespielte, 79 minütige CD auf Silva Screen der überraschend jubilierenden, fast spielerischen Musik und einigen handfesten Actionstücken von Dimitri Tiomkin. Ansonsten muss man sich an die alte Varèse und CBS/Sony-Erscheinungen halten oder eben den unvergesslichen Film schauen.
Die DVD ist im 2-Disc-Set erschienen. Das Bonusmaterial auf DVD 2 ist eindrücklich und zeigt retrospektiv wie es um die Produktion damals stand. Neben den Machern kommen auch gealterte Aktuere wie Gregory Peck und Anthony Quinn zu Wort und geben Anekdoten zum besten.
Auf eine Heimkinoleinwand geworfen werden die tollen Bildern der Absicht eines bildgewaltigen Opus gerecht. Einige Artefakte wie Schleifspuren und eine leichte Körnigkeit sind allerdings nicht wegzureden. Die Tonspur ist zwar in DD 5.1 vorhanden, doch spielt sich eigentlich alles im Bereich der Frontlautsprecher ab. Ein tolles DVD-Set.
Bewertung: ★★★★☆

