
Der am 3. Juli 1940 in Viechtafell im Bayrischen Wald geborene Komponist wurde vor allem durch seine Arbeit für Rainer Werner Fassbinder bekannt. Zu fast allen seinen Filmen komponierte er die Musik, unter anderem Lili Marleen, Berlin Alexanderplatz, Lola und Die Sehnsucht der Veronika Voss. Aber nicht nur als Komponist arbeitete er mit Fassbinder zusammen, sondern auch als Cutter, Autor, Produzent und Darsteller.
Mit Fassbinder teilte Raben die Liebe zum filmischen Melodrama. Seine Musik lieferte die notwendige psychologische Tiefe zu den gesellschaftskritischen Auseinandersetzungen in Fassbinders Filmen. Seine Musik zu Berlin Alexanderplatz bezeichnete er selbst als „schön, aber zugleich auch kaputt“. Durch Fassbinders Liebe zum musikalischen Zitat, entwickelte Raben seinen ganz speziellen Stil der akustischen Kollage, des musikalischen Wechsels zwischen Score und Source-Musik, zwischen Zitat und eigener Filmmusik und seines guten Gespürs für schöne und eingängige Melodien.
Nach seiner Ausbildung zum Theaterwissenschaftler und Schauspieler arbeitete er zunächst in der Spielzeit 66/67 auch als Schauspieler am Schauspielhaus Wuppertal. 1967 folgte dann seine erste Inszenierung am Action-Theater in München. Dort begann 1969 auch seine Zusammenarbeit mit Fassbinder, die bis zu dessen Tod im Jahre 1982 gehen sollte. 1972 fing er zusätzlich an, Bühnenmusik für so namhafte Theaterregisseure wie Peter Zadek, Claus Peyman und Peter Palitzsch zu schreiben.
Durch einen Schlaganfall im Jahre 1993 zeitweise in den Ruhestand gezwungen, kehrte er dennoch in die Welt der Musik zurück. Der chinesische Regisseur Wong Kar-Wai benutze wundervoll schwelgerische Musik um seinem Meisterwerk In the Mood for Love (2000) dessen emotionale Tiefe zu geben. Vier Jahre darauf arbeitete er für dessen loses Sequel 2046 sogar direkt mit ihm zusammen.
2005 gründete er die „Werksatt Raben“, in der er zusammen mit den jungen Komponisten Florian Moser und Michael Emanuel Bauer, Musik für Film und Fernsehen komponierte und außerdem ein umfangreiches Workshop- und Seminarangebot konzipierte. Den beiden Komponisten obliegt es nun Rabens Lebenswerk fortzusetzen.