
Varese Sarabande (35 Tracks/53.37 Min)
Ben Stiller ist eine kleine fiese Stinkmorchel. Er spielt immer hinterfotzige Charaktere und sein Humor gepaart mit seiner animalischen Physiognomie ist köstlich. In der Kombination mit Owen Wilson bilden beide ein Traumpaar. Mit Begeisterung erinnere ich mich an Zoolander und The Royal Tenenbaums. Auch in den kleinen TV Komödien wie King of Queens oder Die Simpsons wird der Ben Stiller Charakter treffend skizziert. Dabei schafft Stiller perfekt den Spagat zwischen großem Hollywood Kommerz und unkonventionellen Eigenproduktionen.
Night at the Museum ist ein aufwendig produziertes Hollywood-Abenteuerspektakel mit Starbesetzung. Neben Ben Stiller kommen Altstars wie Robin Williams, Mickey Rooney und Dick van Dyke zum Einsatz. Eine interessante Mischung und man fragt sich wieviel Hollywood-Geschichte hier aufeinanderprallt – 250 Jahre?
In der Action/Abenteuer Komödie Night at the Museum findet der neu eingestellte Nachtwächter Larry Daley heraus, dass abends, wenn die Besucher nach Hause gehen, das wirkliche Abenteuer im Museum beginnt. Dann nämlich erwachen alle ausgestopften, präparierten und gut erhaltenen Bewohner des Museums zum Leben. In den ehrwürdigen Hallen des Natural History Museum in New York sind die erstaunlichsten Dinge ausgestellt – prähistorische Kreaturen mit weit aufgerissenen Augen, wild entschlossene Krieger der Urzeit, lang ausgestorbene Stämme, afrikanische Tiere und die legendären Helden der Geschichte – alle sind für immer konserviert. Tatsächlich?
Alan Silvestri hat einen schwierigen Job zu erledigen. Für diese Komödie muss er sehr viele unterschiedliche musikalische Gedanken unter einen Hut bringen. Wild West Musik, Musik für Attila und seine Hunnen, für den Tyrannosaurus Rex und den Retter in der Not, Teddy Roosevelt – alles muss er in einem zeitgenössischen Stil miteinander verbinden. Dabei schlägt sich Alan Silvestri recht achtbar. Er entwickelt ein tragendes, großes Thema für das Abenteuer, er trifft stilistisch den Ton der jeweiligen magischen Welt, er verliert mit knackigen Sounds nicht die Action aus den Augen und auch den aktuellen Zeitgeschmack bedient er erfolgreich. Mit großem Aufwand und Engagement bietet Silvestri dem Geschehen auf der Leinwand Paroli. Dafür sorgen das Hollywood Symphony Orchestra, ein 16-köpfiger Chor, die Orchestratoren Conrad Pope/David Slonaker und vor allem der gut aufgelegte Alan Silvestri selbst. Störend sind eigentlich nur die teilweise recht kurzen Tracks. Hier entwickeln sich musikalische Gedanken nur ansatzweise, mitunter klingt die Musik nach Mickey Mousing.
Trotzdem ist Silvestri unter dem Strich eine vergnügliche und unterhaltsame Musik im üppigen Hollywood-Stil gelungen.
Bewertung: ★★★★
Bernd Klotzke