
Smi Epic Sony BMG B0006GVJW6 (49:59 / 12 Tracks)
Andrew (Zach Braff) hat eigentlich mit so ziemlich allem abgeschlossen, mit seiner Vergangenheit und seiner Zukunft. Er lebt in einer Blase aus Antidepressiva und die Welt um ihn herum, dreht sich auch ohne ihn. Bis zu dem Tag an dem seine Mutter stirbt. Zu diesem Anlass muss der lebensverneinende erfolglose Schauspieler aus Los Angeles in seine Heimat den „Garden State“ New Jersey zurück. Neben seinem Vater, einem Psychiater, trifft er nach langer Zeit auch seine Schulkameraden, ein Konglomerat aus gescheiterten Existenzen, wieder und lernt Sam (Natalie Portman) kennen, die genau wie er ein sehr eigener Charakter ist mit dem Unterschied, dass sie von Grund auf lebensbejahend ist. Zach Braff (Scrubs) hat mit „Garden State“ eine Independent Produktion geschaffen, die reich ist an situativer Skurrilität und dabei die abgefahrensten Charaktere zeichnet. Die filmgewordene Quarter-Life-Crisis. Neben Drehbuch, Regie und Hauptrolle zeichnet Braff sich auch verantwortlich für den Songtrack des Filmes und präsentiert dabei eine Auswahl von Titeln, wie sie besser nicht in diesen Film passen könnte. Neben Simon & Garfunkel (The Only Living Boy in New York), Coldplay (Don’t Panic), The Shins (New Slang und Caring is Creepy) und den Lounge-Spezialisten von Thievery Corporation (Lebanese Girl), sind es vor allem Indie-Bands und -Interpreten, wie z.B. Cary Brothers, Nick Drake und Iron & Wine, die sich für die Atmosphäre des Films verantwortlich zeichnen. Es ist ein Wechselspiel zwischen melancholischen Tracks und solchen, die man unbeschwert an einem lauen Sommerabend auf dem Balkon hören kann. Gerade diese Mischung ist es auch, die die Stimmungswandlungen des Films und der Hauptcharaktere ausmacht. Zudem haben einige der Tracks das potential sich zu wahrhaftigen Ohrwürmern zu etablieren. Da wären zum Beispiel die elektronischen Songs „In the Waiting Line“ von Zero 7 und „Let Go“ von Frou Frou sowie auf der anderen Seite ruhige Gitarrenstücke, wie „New Slang“ von The Shins, die es sich unbedingt lohnt anzuhören. „Garden State“ ist ein Soundtrack, der sowohl im Film perfekt funktioniert, als auch im heimischen CD-Player eine Bereicherung für jede Plattensammlung ist.
Bewertung: ★ ★ ★ ★ ★
Von Jean Christophe Bocquier