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Film Ab-V - Das fünfte Element - Filmmusik mit dem Staatsorchester Kassel

Wo? Staatstheater in Kassel
Wann? 19.05.2007 / 19:30 Uhr
Wer? Staatsorchester Kassel unter der Leitung von Rasmus Baumann
Wieviel? 16,- €

Text der HNA von Werner Fritsch:

Wenn der ausverkaufte Saal tobt und Zugabe auf Zugabe folgt, dann ist wieder Filmkonzert im Staatstheater Kassel. Rasmus Baumann, der Erste Kapellmeister, hat diese Reihe zur großen Erfolgsstory gemacht. Seine Filmmusik-Revuen sind mittlerweile Kult. Das war mit dem fünften Programm (die vorigen wurden mehrfach wiederholt) nicht anders. Was ist das Erfolgsgeheimnis dieser Filmmusiken, die im sanierten Opernhaus genauso gefeiert wurden wie zuvor im Kuppeltheater? Natürlich zielt gute Filmmusik erst einmal ohne Umwege ins Gefühlszentrum – wie eine musikalische Infusion. Und sie klingt, live gespielt, noch besser als im tollsten Kino-Sound. Etwa wenn Erich Wolfgang Korngolds Robin-Hood-Musik von 1938 in sinfonischer Breitwand-Manier ertönt – und die Musik zu Robin-Hood, König der Diebe (1991) mit Hörnerschall und fetzigem Rhythmus dagegengesetzt wird.
Baumann hat immer auch einen Sinn für das Besondere. Wer wusste schon, dass Monty Pythons Flying Circus mit John Philip Sousas Marsch Liberty-Bell-Marsch daherkommt? Und wer hat schon Tan Duns ätherische Musik zu Tiger & Dragon bewusst gehört – wunderbare Cellopoesie, von Wolfram Geiss mit Delikatesse gespielt.

Filmmusik, ein Erlebnis nur für die Ohren? Nicht ganz. Zum Erfolgskonzept gehört die Moderation, ergänzt durch kleine Szenen: Orchestermanagerin Insa Pijanka steuerte die launigen Geschichten zur Musik bei, und der Schauspieler Sebastian Hülk rief Filmszenen in Erinnerung: Als Vorleser aus Harry Potter oder auch in Vertretung von Robert De Niro als Taxi-Driver zur Filmmusik von Bernhard Hermann. Sie enthält eines der schönsten Saxofon-Soli überhaupt – vom Altsaxofonisten Rolf Rasch bravourös gespielt.

Die berühmteste Filmmusik aller Zeiten, Ennio Morricones Mundharmonika-Reißer zu Spiel mir das Lied vom Tod (Solist: Michael Linke) ist als Konzertstück übrigens nicht so stark wie zwei ebenfalls berühmte TV-Musiken: Die Bonanza-Musik von Ray Evans und Klaus Doldingers geniale Tatort-Komposition.
Rasmus Baumann, in der Sinfonik ebenso perfekt zuhause wie im Jazz, war auf Zugabewünsche vorbereitet – erst nach Rocky, den Blues Brothers und Forrest Gump ließ sich das Publikum zum Nachhausegehen überreden.

weitere Informationen unter: Staatstheater Kassel