USA 2006
R: Ridley Scott; D: Russell Crowe, Albert Finney, Marion Cotillard
Musik: Marc Streitenfeld
Verleih: Fox
EAN: 4010232039026
Film: ★★★★
Musik im Film: ★☆
DVD-Technisch: Bild ★★★★, Ton ★★★☆
Extras: ★☆
Wein ist Leben
Für den Börsenguru Max Skinner gibt es nur zwei Dinge im Leben: Arbeiten und Profit machen. Als sein Onkel, der in der Provence ein Weingut besitzt, stirbt, fliegt er nach Frankreich um das Gut und sein herrschaftliches Haus in Kürze auf Vordermann zu bringen und zu verscherbeln. Als er am inzwischen heruntergekommenen Château mit seinen unterdurchschnittlichen Weinen eintrifft, kommen Kindheitserinnerungen wieder auf, während in der fernen Heimat die Börsenaufsicht dem umtriebigen Geschäftsmann den Garaus machen wollen.

Ein Scott-Film?
Fast unbemerkt passierte A Good Year die Kinos und selbst eingeschworene Fans des Regisseurs bemerkten seinen neuesten Film kaum. Das ist ein Ridley Scott Film? Ja, ist es. Und es ist ein bemerkenswert schöner, kleiner Film, den Scott da auf Zelluloid bannte. Hat man ein wenig Flair für die südfranzösische Lebensweise und schnalzt bei er Nennung eines Bandols (ein tiefroter, grossartiger Wein eines kleinen, ans Meer grenzenden Weingebiets) genüsslich mit der Zunge, dann ist A Good Year genau der richtige Film.
Russell Crowe, den ich nicht in jeder Rolle wirklich mag, kann mit feinem, komödiantischen und nicht aufdringlichem Spiel überzeugen. Die Geschichte selber ist einfach und sicher alles andere als tiefgründig, aber mit Gespür und gutem Timing umgesetzt. Vielleicht Scotts kleinster und intimster Film, der wunderbar weinige Unterhaltung in herrlichen Bildern bietet.
Wo ist da Musik?
Ganz Findige behaupten seit Jahr und Tag, dass die beste Filmmusik diejenige sei, die man nicht bemerkt. Abgesehen von der Tatsache, dass ich das für ausgemachten Unsinn halte, kann einen ein Film auch mal so vereinnahmen, dass man trotz getunter und geübter Lauscher die Filmmusik nicht so beachtet. Bei A Good Year ist das zwar nicht der Fall, aber die Musik von Marc Streitenfeld geht nicht nur in so manchen Songs sondern auch in totaler Belanglosigkeit unter. Nicht verwunderlich, dass er nebst Komponist auch den Credit Music Supervisor bekommt.
Visueller Genuss
Die DVD bietet kaum erwähnenswertes Bonusmaterial, dafür einen umso schöneren Bildtransfer, der die wunderbare Fotografie des Films kompetent wiedergibt. Der Tonbereich ist weniger wichtig als in anderen Produktionen, da zumeist Dialoge vorherrschen. Und an deren Tonqualität ist nichts zu bemängeln.

