
- Alexandre Desplat Syriana
– James Newton Howard King Kong
– Gustavo Santaolalla Brokeback Mountain
– Harry Gregson- Williams The Chronicles Of Narnia
– John Williams Memoirs Of A Geisha
Kommentar:Hollywood-Newcomer Alexandre Desplat scheint seinen seit Girl with a Pearl Earring steil nach oben führenden Weg fortzusetzen. Ebenso auch Gustavo Santaolalla, der sich immer mehr in der amerikanischen Independent-Industrie etablieren kann.
Der unvermeidliche John Williams ist auch wieder mit an Bord. Seine Musik zu Memoirs of a Geisha soll allerdings eines der besten Werke in der letzten Zeit des wohl derzeit bekanntesten Filmmusikkomponisten sein (unter Rezensionen finden sie eine Besprechung der Musik)
Newton Howards Komposition zu King Kong ersetzte in letzter Minute gerade noch den abgelehnten Score von Howard Shore und wurde unter enormen Zeitdruck in weniger als drei Wochen komponiert. Dennoch mutet diese Nominierung ebenso wie die für Gregson-Williams, eher wie die typische Entscheidung an, Musik für ein filmisches Großereignis auf jeden Fall nominieren zu müssen, ungeachtet jeder qualitativen Substanz und nur um einem sowieso schon x-mal nominierten Film noch eine weitere Nominierung zu verschaffen.
Merkwürdig ist auch, dass nur Musiken nominiert wurden, die allesamt in aktuellen Filmen zu finden sind. Weniger merkwürdig ist das, wenn man sich die Nominierungen in der Sparte “Bester Film” anschaut: Fast allesamt Filme die innerhalb der nächsten zwei Wochen in die Kinos kommen.
Wenn sich die Golden Globes selbst zu solch einer Werbeveranstaltung herabdegradieren, dann kann von einer objektiven Bewertung keine Rede mehr sein. So sind die Golden Globes nicht mehr als ein Witz und jede inhaltlich-journalistische Auseinandersetzung mit den Nominierungen eigentlich überflüssig.
Mike Beilfuß