
Sony Classical SK 93094 (61:24 / 23 Tracks)
Nach dem nur durchschnittlichen Remake vom The Planet of the Apes kehrt Tim Burton zurück zu seinen filmischen Wurzeln. Er erzählt mit seinen fantastischen Bildern ein wunderbares und vielschichtiges Kinomärchen. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Daniel Wallace und handelt von einem Mann, der mehr über das Leben seines sterbenden Vaters herausfinden möchte. Er fügt die fantasiereichen Erzählungen seines Vaters wie ein Puzzle zusammen um sich ein Bild von dessen Welt zu machen.
Als Komponist gewinnt Tim Burton erneut Danny Elfman und die Wahl erweist sich wieder einmal als Treffer. Wie schon bei Beetlejuice und Edward Scissorhands setzt Elfamn adäquat die Burton-Vision in musikalische Worte, ohne dabei kitschig zu wirken. Bei Big Fish besinnt sich Elfman seiner musikalischen Fähigkeiten und schafft eine betont unaufdringliche Musik. Positiv empfinde ich, dass Elfamn sehr „bescheiden“ und „zurückhaltend“ klingt. Er trägt nicht „fett“ auf, sondern schafft mit seinen Möglichkeiten ein fantasievolles Gemälde. Allerdings gibt es auch einiges an Leerlauf, das nur vor sich hindümpelt und der Untermalung dient. Diese Momente sind fade und langweilig. Trotzdem finde ich unter dem Strich die Musik durchaus hörenswert und besonders das 11-minütige Finale ist eine Wucht.
Elfman kehrt mit Big Fish zu seinen musikalischen Wurzeln zurück. Er komponiert im Bereich seiner Möglichkeiten und schafft eine atmosphärische Musik. Neben den obligatorischen Elfman-Chören, die an Edward Scissorhands erinnern, gibt es zudem Gitarrensounds mit Blue-Grass-Klängen.
Bewertung: ★★★★
Bernd Klotzke
erschienen in The Film Music Journal 33/34 (Frühling 2005)