
Varèse Sarabande VSD-302 066 682 2
Viel Lärm um Nichts. Das ist leider eine recht zutreffende Aussage zu David Newmans Serenity, einem Science Fiction-Abenteuer mit durchaus sehr positiven Reaktionen in den USA. David Newman greift für den Score auf eine vordergründige Mischung aus Elektronik und grossem Orchester zurück. Wer von Newman eine traditionellen SF-Score erwartet oder auf bemerkenswertes Filmmusizieren à la Hoffa und Mr. Destiny oder dem wunderbaren Galaxy Quest gesetzt hat, wird allerdings ziemlich enttäuscht werden.
Als stilistisches Erkennungszeichen setzt Newman hier auf einen Mix aus Gitarrenmusik (in einigen Kritiken wurde ihm das Auslassen gerade dieses Idioms vorgeworfen???) mit modernem Westerncharakter, technoid buntes Rhythmusgebolze und routiniertes Actionscoring. Das alles, wie wohl aber ohne wirklich Begeisterung wecken zu können. Vor allem der elektronische Anteil und das perkussive Geplänkel geht einem einfach zu schnell auf die Nerven, hat keinenn Aufbau und macht zumindest musikalisch wenig Sinn. Pfundig sind einige der Actiontracks geraten (Space Battle, Crash Landing), wo David Newman sein Handwerk im Umgang mit Orchester und Orchestration zweifelsohne unter Beweis stellen kann. Diese Teile sind sehr energiegeladen und impulsiv, wie gesagt, handwerklich absolut toll gemacht. Schade, es reicht nicht um für das gemischte Gefühl, das die unzugänglichen und oft überwiegenden Momente vermitteln, merklich aufzubessern. So bleibt ein recht durchzogener Hörgang, viel Lärm, der nicht wirklich Lust auf mehr macht, haften.
Varèse stattet die CD mit satten 50 Minuten Musik aus, schön für Newman. Schade dass er nicht mehr aus diesem Projekt machen konnte/durfte.
Bewertung: ★ ★
Phil Blumenthal