
Varèse Sarabande VSD-6521 (64:54 / 26 Tracks)
Wo sind wir denn hier gelandet? Plastik-Techno-Beats und Elektrogitarren heißen uns, anstatt versöhnlicher Orchesterklänge, willkommen bei Michael Giacchinos Werk zur TV-Serie Alias. Hatte er bei Medal of Honor, seinem ersten großen Erfolg, das Orchester noch im Vordergrund stehen, kommt dieses mal die elektronische Klangerzeugung voll zum Zuge. Natürlich gibt es toll arrangierte und gut gemachte Synthesizer-Kompositionen, aber hier wirkt das Ganze eher dünn und monoton, einfach lieblos zusammengestückelt. Und dummerweise nehmen diese Elektro-Stücke fast zwei Drittel der CD ein. Meistens wirklich uninteressante Drumloops, dazu ein zirpender Synth und ein paar Effekte, immer wieder ein paar Orchester-Attacken, aber nicht wirklich hörenswert. Nein, das war wohl ein Schuss in den Ofen.
Ab und zu kommt es aber auch zu Lichtblicken, die mitunter stark an Medal of Honor erinnern. So zum Beispiel in Double Life, wo ein recht ähnliches Thema vorgestellt wird. Das Ohr entspannt sich, hofft auf mehr solcher Tracks und wird dann erst einmal wieder von harten Elektrobeats überrannt bis zur nächsten (orchestralen) Pause. Diese orchestralen Entspannungsphasen sind dafür aber sehr nett. Eher ruhig gehalten, schön thematisch fortgeführt, stellenweise vielleicht etwas abwechslungsarm aber auf jeden Fall hörenswerter als der Rest. Wenn doch nur die ganze CD so wäre.
Bewertung: ★★
Markus Holler