
Will Schaefer mag einem im ersten Moment unbekannt erscheinen, dennoch aber war er einer der fleißigsten Arbeiter des US-Fernsehens der 50er und 60er Jahre. Er schrieb die Hintergrundmusik für zahllose Episoden der erfolgreichsten Fernsehserien dieser Zeit und die Musik für über 700 Werbespots.
Geboren am 23. November 1928 in Kenosha, Wisconsin, begann seine musikalische Karriere im Korea-Krieg, wo er Arrangeur und Ko-Dirigent einer Armee-Band war. Die Band spielte Musik für den US-Amerikanischen Sender Radio Free Europe, ein Sender, der in den Frühzeiten des Kalten Krieges in Osteuropa Stimmung für die USA machen sollte. Nach dem Ende des Krieges kam Schaefer zum Fernsehen, wo er die nächsten Jahrzehnte seines Lebens arbeiten sollte.
Anfangen sollte seine TV-Karriere als Dirigent für Serien wie Gunsmoke, eine Serie, für die unter anderem Franz Waxman, Elmer Bernstein und Jerry Goldsmith Musik komponiert hatten, als Orchestrator für legendäre Ed Sullivan Show und eben als Komponist von Hintergrundmusiken zahlreicher, mittlerweile vergessener TV-Shows. Seinen Durchbruch sollte er bei den Hanna-Barbera-Studios schaffen, für die er die Hintergrundmusik für deren erfolgreichsten Zeichentrickserien schreiben sollte: The Flintstones (dt.:Familie Feuerstein), Yogi-Bear, The Jetsons und Scooby-Doo. Dem Komischen weiterhin verhaftet folgten in den 60er Jahren Real-Serien wie I dream of Jeannie (Bezaubernde Jeannie), Hogan’s Heroes (Ein Käfig voller Helden) und The Flying Nun mit einer jungen Schauspielerin namens Sally Field in Hauptrolle.
Im Jahre 1978 wurde er für seine Musik für den Disney-TV-Film für den Emmy The Skytrap nominiert. Im Jahre 1976 für den Pulitzer-Preis, diesmal für das Orchester-Werk “The Sound of America”, das im Rahmen der Zweihundertjahrfeier der USA in Auftrag gegeben worden war.
Zum Ende seiner Karriere verschwand Will Schaefer aus dem Fernsehen, nicht aber in Vergessenheit. Tausende Besucher hören auch hörte noch jeden Tag seine Musik, denn Schaefer erarbeitete für den Disney-Konzern die Musik für zahlreiche Attraktionen in deren Themenparks, allen voran für die musikalische Weltreise “It’s a small world”.
Nie ein Komponist der ersten Reihe, sondern ein Arbeiter für die Musik im Hintergrund, vor allem die komische, blieb Will Schaefer bis zum Ende seines Lebens aktiv. Zuletzt soll er an einem Stück für ein 100-köpfiges Orchester geschrieben haben, das in Budapest aufgeführt werden sollte.
Will Schaefer starb am 30. Juni 2007 in einem Pflegeheim in der Nähe von Palm Springs an Krebs. Er wurde 78 Jahre alt.