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Atlantis (James Newton Howard)

Disney (54:24 / 18 Tracks)

Die CD zum jüngsten Animationsfilm aus dem Hause Disney bietet, was keinesfalls selbstverständlich ist, viel Score und wenig Songs. Nach Track 1 – Where The Dream Takes You – einem belanglosen Liedchen von Mya (wer soll denn das sein?) gehört das Feld James Newton Howard alleine. Der beschäftigt dem Klang nach ein großes Orchester mit Chor, wobei sich jedoch vor allem in den ersten Stücken seine Handschrift nicht immer so ohne weiteres identifizieren lässt. Das einem englischen Marsch ähnliche The Submarine beispielsweise könnte auch einem Randy Newman zugeschrieben werden, ebenso Milo’s Turned Down, während The Leviathan ein wenig an David Arnold gemahnt.

Nach den exaltierten und actionorientierten Tracks folgen, ab The City Of Atlantis, die Szenen, die offenbar in der versunkenen Stadt spielen. Dieser Teil gefällt mir persönlich besser, denn Howard verarbeitet hier seine Themen diffiziler und der Chor erhält mehr Bedeutung. Die geheimnisvolle Musik klingt genau so, wie man sich die Unterwasserwelt halt vorstellt. Touring The City, eine reizende musikalische Stadtbesichtigung mit asiatischer Tempelmusik und Americana mag ebenso zu gefallen wie das impressionistische The Secret Swim und das glitzernd-schillernde The Crystal Chamber. Atlantis schließlich bringt das Ganze zu einem krönenden Abschluss.

Atlantis ist bestimmt nicht James Newton Howard at his best, der Komponist hat sich aber ein paar wirklich tolle Themen einfallen lassen, zudem ist der Score durchaus abwechslungsreich und farbig ausgefallen und lädt zu wiederholtem Hören ein. Interessierte seien jedoch gewarnt: Es existiert auch eine Song-Compilation, auf der No Angels und Konsorten ihr Liedgut zum Besten geben; ein ärgerlicher Missgriff im CD-Shop ist schnell getan.

Andreas Süess

★★★☆