
Das Piratenlied Hoist the Colours leitet den Score zu Pirates of the Caribbean: At World’s End ein. Eine Kinderstimme gefolgt von einem düsteren Chor intoniert das Lied, das für den Rest die Dominanz des Soundtracks zum dritten Teil des Fluchs der Karibik darstellt. Hans Zimmer, der bereits beim Vorgänger Dead Man’s Chest die Musik für den Karibikblockbuster um Captain Jack Sparrow ablieferte, macht in At World’s End, das was er am besten kann: einen pfundigen Actionscore, der am Ende mit der fulminantesten Musik zur Piratentrilogie aufwarten kann.
Ist der Film mit seinen fast drei Stunden Spielzeit, verwobenen Handlungssträngen, die ohne das Anschauen der Vorgänger kaum verständlich sind, dem Drehbuch, das fast ausschließlich um einen brillant aufspielenden Johnny Depp als Captain Jack Sparrow geschrieben wurde, ein nicht perfektes, allerdings versöhnliches Ende der Trilogie, können Zimmer und seine Media Ventures Kollegen (in Namen: Lorne Balfe, Tom Gire, Nick Glennie-Smith, Henry Jackman, Atli Orvarsson, John Sponsler sowie Geoff Zanelli) sich in Fluch der Karibik 3 nochmals um Längen steigern.
Neben Hoist the Colours nimmt Jack Sparrows Thema, aus Klaus Badelts Score zum ersten Teil der Piratensaga, den größten Teil des Soundtracks ein. Raffiniert variieren die Komponisten um Zimmer das Thema, so dass es zu keinem Zeitpunkt eintönig wird, im Gegenteil, denn stellenweise schafft es die opulente Musik selbst die State-of-the-Art Spezialeffekte an die Wand zu spielen. Asiatische Klänge kann man in Singapore hören und selbst vor Verbeugungen an den diesjährigen Ehrenoscarpreisträger Ennio Morricone wird kein Halt gemacht, wenn etwa im Track Parlay eine Melodie erklingt, die stark an das Mundharmonika-Thema aus Once Upon A Time in the West erinnert. Schön wechseln die Themen, actiongeladene Stellen mit ruhigen Passagen, die die Musik auf CD zusammengestellt, abseits des Filmes zu einem gelungen Hörerlebnis werden lassen.
At the World’s End ist eine musikalische Blockbusterinszenierung, die keine Wünsche offen lässt und sicherlich am Ende des Filmmusikjahres 2007 in so mancher Bestenliste zu finden sein wird.
Bewertung: ★★★★☆
Jean-Christophe Bocquier