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Shadow in the Trees (Jeff Toyne)

Moviescoremedia MMS 07007 (25 Tracks / 56:28)

Um es gleich vorwegzunehmen: Shadow in the Trees ist ein gelungener und stellenweise sehr überzeugender Score zu einem Horrorfilm. Der junge kanadische Komponist Jeff Toyne ist bisher nur als Orchestrator von Klaus Badelt, Edward Sheamur oder Michael Kamen in Erscheinung getreten. Für Chris Smith stellt er seinen Score auf eine breite Palette unterschiedlicher Musikstile und Themen.

Im Eröffnungstrack wird das von einer Solovioline vorgetragene Hauptthema vorgestellt. Eine Mischung aus verhaltenem Minimalismus gepaart mit einem Schuss Christopher Young. Toyne erzeugt hier eine Stimmung ähnlich wie das Hauptthema (Cello) in Jennifer 8 und weiß im weiteren Verlauf diese Stimmung beizubehalten. Das Hauptthema wird im Score wie ein Leitmotiv verwendet und öfters zitiert, doch handelt es sich nicht um ein wiederkehrendes Zitat sondern eher um Variationen und Weiterentwicklungen. Es wirkt wie ruhender Pol.

Um unterschiedliche Stimmungen darzustellen, verwendet Toyne bedrohlich wirkende Klangskulpturen, die wie Malströme funktionieren und den Zuhörer in einen Strudel verstörender Emotionen ziehen. Die von Toyne verwendeten Klänge erinnern an eine Mischung aus Old-School im Stile von James Horners Alien, Christopher Youngs Hellbound und Species sowie Don Davis’ Matrix und modernen Filmmusiken à la Marco Beltrami und Brian Tyler.

Shadow in the Trees ist ein überraschend vielschichtiger Score, der kreativ und intelligent komponiert ist. In den verstörenden Klangskulpturen mag einiges noch leicht unzusammenhängend und wie Stückwerk klingen, doch liegt das sicher an der Handlung und dem Filmschnitt. Der Umgang mit dem Hauptthema macht dieses Manko allemal wett. Der Score ist vorzüglich vom Budapest Symphony Orchestra und dem Canadian Women´s Choir Elektra intoniert und eingespielt.

Leider ist dieser Score nur als Download erhältlich. Da einige Tracks fließend ineinander übergehen, zeigt sich hier deutlich die Nachteile eines mp3-Downloads. Die Tracks werden zerrissen und verlieren ihre Struktur.

Bernd Klotzke

★★★★