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Breakout (Jerry Goldsmith)

Prometheus Club 502 [39:53 / 17 Tracks]

Mit Breakout liegt nun die zweite Veröffentlichung aus Luc Van Oe Ven’s CD Club Reihe vor, die auf 2500 nummerierte Exemplare begrenzt ist. Jerry Goldsmith komponierte diesen Score 1975, also ein Jahr vor seinem oscarprämierten Werk Das Omen. Diese Phase Mitte der 70er Jahre wird von vielen Kritikern und Fans gleichermaßen als seine kreativste Schaffensperiode angesehen. Der Charles Bronson Reißer (in dem übrigens auch John Huston (!) und Robert Duvall mitspielten) ist heute weitgehend vergessen, zum Glück aber nicht die hervorragende Musik. Da der Film in Mexico spielt, sind südamerikanische Klänge zu erwarten. Und Goldsmith liefert sie uns bereits im Main Title, der das spätere Meisterwerk Under Fire bereits erkennen lässt. Er mutet mit seinen Xylophonen, Kastagnetten, und Gitarren dabei wie eine verlangsamte, düsterere Version des Main Titles aus Under Fire an. Überhaupt wirkt der gesamte Score wesentlich ernster und düsterer, als man es sonst von Goldsmith gewohnt ist. Nun, da es sich schließlich um einen Actionthriller handelte, durfte Goldsmith die Spannung ebensowenig vernachlässigen. Diese baut er in Cues wie The Prison und Ambushed mit den gleichen Instrumenten wie im Main Title auf, welches ein Beweis für sein hervorragendes musikalisches Gespür ist. Für die actiongeladenen Tracks wie Breakout – Part I und Part 11 wählte Goldsmith dagegen eine wesentlich härtere Gangart mit Bläsern und Streichern, der südamerikanische Kolorit verschwindet fast gänzlich und weicht einem fast schon martialisch anmutenden Klang der uns Jahre später wieder ähnlich in Air Force One begegnet. Die romantischen Momente des Scores (Schemes, All Yours und Farewells) bestehen dagegen aus einer einfachen Melodie, hauptsächlich durch Klavier und Streicher getragen und dienen als eine Atempause inmitten der ständigen Action. Insgesamt ein sehr interessantes, abwechslungsreiches Werk, das in keiner Goldsmith- Sammlung fehlen sollte, aber auch der „normale“ Filmmusikfreund wird an dieser Veröffentlichung seinen Gefallen finden.

Bewertung: ★★★★

Uwe Sperlich

erschienen in The Film Music Journal 19