
Wie die Veranstalter des Soundtrack_Cologne 4.0 bekannt geben wird als Gast bei dem Kongress rund um die Welt der Filmmusik, die vom 29.11.2007 bis 02.12.2007 im Forum des Kölner Museum Ludwig statt findet, der französische Komponist und Oscarpreisträger Gabriel Yared (Der englische Patient) mit von der Partie sein. Neben weiteren Gästen, wie Niki Reiser, Gerd Baumann (siehe Cinema Musica Ausgabe 9) und Bert Wrede wird der Komponist Einblicke in seine Arbeitspraxis gewähren und in einem Werkstattgespräch Rede und Antwort stehen.
Programmhighlights des Soundtrack_Cologne 4.0 sind:
Freitag, 30. November 2007, 19:30
Werkstattgespräch mit Gabriel Yared
Filmkomponisten “sind quasi geteilt zwischen dem Ziel, das Beste für den Film und das Publikum zu schreiben oder die beste Musik für sich selbst zu schreiben. Das ist eine schwierige Aufgabe“, so beschreibt Gabriel Yared die besonderen Anforderungen seiner Profession. Wie er diesen Spagat meistert, erklärt der Oscarpreisträger (Betty Blue, Der englische Patient, Das Leben der anderen) im Werkstattgespräch. Anhand
von ausgewählten Filmausschnitten spricht er über sein bisheriges Werk und seine Arbeitsweise. Yared erhielt 1997 den Oscar für die Musik von Minghellas Der englische Patient, weitere zwei Mal war er für den Oscar nominiert für die Musik zu Cold Mountain und Der talentierte Mr. Ripley. Daneben erhielt er für seine über achtzig Filmkompositionen u.a. den Golden Globe, zweimal den César, den Grammy und den World Soundtrack Award.
Samstag, 1. Dezember 2007, 16:30 Uhr
Nirgendwo in Afrika
“Das Schreiben der Filmmusik entsteht oft durch Improvisation zum Bild“ sagt Komponist Niki Reiser (Nirgendwo in Afrika, Jenseits der Stille). Bereits viermal wurde er mit dem Deutschen Filmpreis für die Beste Filmmusik ausgezeichnet, zuletzt erhielt er die Lola für Alles auf Zucker! Welche Bilder seine Kreativität besonders angeregt haben und wie er beim Komponieren vorgegangen ist, erklärt Niki Reiser bei SoundTrack_Cologne und kommentiert live den Oscar-Erfolg Nirgendwo in Afrika. In Kooperation mit der Deutschen Filmakademie.
Samstag, 1. Dezember 2007, 18:00 Uhr
Kreatives Sounddesign
Das Sounddesign – oft nur unterbewusst wahrgenommen und doch
ausschlaggebend für das Filmerlebnis. Was Sounddesign ausmacht und wie ein Film in der Praxis sein akustisches Profil bekommt, erläutert Mischtonmeister und Sound Editor Matthias Lempert anhand eines Filmausschnitts aus Jacques Tatis Die Ferien des Monsieur Hulot. Seine Studenten haben die Tonspur des Ausschnitts auf verschiedene Arten neu bearbeitet. Lempert wurde in diesem Jahr für seine Arbeit an Das Parfüm mit der Lola ausgezeichnet.
Samstag, 1. Dezember 2007, 14:30 Uhr
Die Fälscher – Masterclass Audio-Postproduction fürs Kino
Der Regisseur und Drehbuchautor Stefan Ruzowitzky (Anatomie) gibt gemeinsam mit dem Post-Production Sound Supervisor Olaf Mierau und dem Postproduktionsteam seines Films Die Fälscher eine Masterclass Audio-Postproduction fürs Kino. Erörtert werden alle Aspekte der Sound-Postproduktion, der Anteil und das Zusammenspiel der einzelnen Gewerke und die Arbeit seines Teams. Die Fälscher lief im Wettbewerb der Berlinale 2007 und ist von Österreich für den Oscar eingereicht worden.
Sonntag, 2. Dezember, 14:00 Uhr
Special – Deutscher Filmpreis
Der Lola-Gipfel: Die Lola-Preisträger der letzten drei Jahre für die Beste Filmmusik Gerd Baumann (Wer früher stirbt ist länger tot, Schwere Jungs), Niki Reiser (Nirgendwo in Afrika, Alles auf Zucker!) und Bert Wrede (Knallhart) treffen in einer Diskussionsrunde aufeinander. Drei Persönlichkeiten mit eigenem musikalischen Stil und ganz unterschiedlichem Hintergrund: Während Reiser Filmmusik studierte, kommt Wrede vom Noise-Jazz und arbeitet vor allem am Theater; Trompeter und Gitarrist Gerd Baumann hingegen tourt u.a. mit Konstantin Wecker und ist seit 1997 dessen Produzent – eine brisante Mischung mit geballter Fachkompetenz, die sich da über die Arbeit der Filmkomposition austauschen wird. In Kooperation mit der Deutschen Filmakademie.
Sonntag, 2. Dezember, 12:00 Uhr
Geschichte der Musik im Animationsfilm
Den Moden, Tendenzen, Entwicklungen und Arten der Musik im
Animationsfilm spürt die Medienwissenschaftlerin und Filmredakteurin Annegret Richter aus Leipzig nach. Illustriert durch viele Film- und Musikbeispiele wird der Vortrag ein bunter Abriss der Geschichte dieses speziellen Genres. Dabei wird zum einen die Rolle der Filmmusik für den animierten Kinofilm untersucht. Zum anderen liegt der Fokus auch auf animierten Kurzfilmen und deren künstlerisch-kreativer Umsetzung.
weitere Informationen unter: Soundtrack_Cologne 4.0