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Fracture (Das perfekte Verbrechen)

R: Gregory Hoblit
D: Anthony Hopkins, Ryan Gosling, David Strathairn.
Musik: Mychael und Jeff Danna

Verleih: Warner Home

Film: ★★★★☆
Musik im Film: ★★★★
DVD-Technisch: Bild ★Bewertungspunkt★★
Ton (DD 5.1/DTS): ★★★★, Extras: ★★★★

Blutiger Seitensprung
Ted Crawford hat seine Frau beim Fremdgehen erwischt und erschiesst sie kaltblütig. Ruhig wartet er auf die Polizei um sich verhaften zu lassen, denn seine Gerichtsverhandlung hat er schon geplant. Immerhin hat ihn seine Frau ausgerechnet mit dem Cop betrogen, der ihn auch in Haft nimmt. Seitens der Staatsanwaltschaft nimmt sich Willy Beachum dem Fall an, der sich in kurzer Zeit zum Topanwalt gemausert hat. Doch Beachum steht mit leeren Händen da. Die Mordwaffe ist nirgends aufzufinden und Crawford treibt ein intellektuelles Spielchen mit ihm.

Besser als gedacht
Manchmal gibt es DVDs, die liegen länger rum als sie es verdient hätten. Fracture ist so ein Fall, wo ich einige Zeit gezögert und andere Filme vorgezogen habe. Zu Unrecht, denn Gregory Hoblit (Primal Fear, Frequency) hat einen ungewöhnlich dichten und spannenden Justizthriller inszeniert.

Einerseits liegt das an den hervorragenden Darstellern (Anthony Hopkins ist besser aufgelegt als auch schon), andererseits aber auch am wirklich ausgefeilten Drehbuch, das immer wieder voreilige Schlüsse zulässt, aber einen ebenso immer wieder mit neuen Details überrascht.

Es ist nicht das bekannte “wer-ist-der-Mörder” sondern das “wir-wissen-wer-es-war-Spiel”, wo es schliesslich darum geht, ob der Mörder davon kommt oder nicht. Das fiese an Fracture ist, dass man wirklich immer wieder hin- und hergerissen ist, ob man den hochintelligenten Crawford durchs Netz schlüpfen oder den jungschnöseligen, egoistischen Staatsanwalt Beachum (toll gespielt von Ryan Gosling) als Gewinner sehen möchte. Regisseur Hoblit spielt nicht nur mit den Charakteren auf der Leinwand Katz und Maus , sondern auch in unseren Köpfen.

Spannungsbogen
Die Musik der Gebrüder Jeff und Mychael Danna begleitet die düstere Athmosphäre mit brodelnder, knisternder Orchestermusik, die mich manchmal an das psychologisch eindringliche einer Howard Shore Komposition erinnert hat. Sie zieht einen in das Geschehen hinein und lässt nicht so einfach los. Rückblickend ist das eine der bemerkenswertesten Kompositionen des Jahres.

Die DVD
Gleich mit zwei “alternativen Enden” kommt die Bonusabteilung der DVD daher, das gibt oft einen Einblick in die Unsicherheit der Filmemacher und zu wenig Vertrauen in ihr Material. Ausserdem gibt es noch einige nicht verwendete Szenen zu sehen.

Philippe Blumenthal