Disney Records / EMI [62:36 / 24 Tracks]

Es beginnt mit einem Chanson. Die Stimme der jungen französischen Sängerin Camille zeigt an, wo dieser Film spielt und was den Zuhörer musikalisch erwartet. Natürlich, der neueste Film aus der Kooperation Pixar/Disney spielt in Frankreich, genauer gesagt in Paris, denn schließlich weiß man ja, dass es dort das beste Essen gibt. Der Musik von Michael Giacchino geht es daher auch zunächst darum, das Gefühl „Frankreich/Paris“ zu etablieren, wobei sich der Komponist altbekannter Mittel wie der Musette mit dem Akkordeon bedient – ein wenig neben der Spur und mit leichtem Vibrato hat sich dieser Klang als Klang von Paris ins kulturelle Gedächtnis eingebrannt. Giacchino gelingt es hier eine Leichtigkeit und Lebensfreude zu vermitteln, die die Stimmungsgrundlage des Filmes bildet. Ein Gefühl der Unbeschwertheit, ein Gefühl, das bis jetzt noch alles gut gegangen ist. Diese Grundstimmung braucht der Film auch, denn wie anzunehmen war, ist das Leben einer Ratte in den Küchen von Paris kein leichtes. So ist die Musik ebenfalls reich an Jagd- und Schreckensszenarien. Aber durch die erst einmal etablierte Grundstimmung kann Giacchino auch diese Szenen mit der Leichtigkeit der Cartoon-Musik eines Carl Stalling bewältigen und musikalisch selbst der lebensgefährlichsten Verfolgungsjagd noch etwas Humorvolles abgewinnen. Michael Giacchino hat ein stimmiges Gesamtwerk komponiert und hält musikalisch die Qualität der Pixar-Filme aufrecht. Die Crew um John Lassiter produziert nun einmal die besten CGI-Animationsfilme, denen es nicht nur technisch gelingt Standards zu setzen, die die anderen erstmal erreichen müssen. In der Vergangenheit durften unter anderem auch schon Randy Newman und Thomas Newman ihre Meisterschaft für einen Pixar-Film beweisen. Seit The Incredibles ist nun Michael Giacchino ebenfalls Teil dieser Connection. Nach Ratatouille kann man nur hoffen, dass diese Zusammenarbeit weiter fortgesetzt wird.

Bewertung: ★★★★

weitere Informationen:
Offizielle Homepage zu Ratatouille
Offizielle Homepage von Michael Giacchino
Cinema Musica Rezension: Michael Giacchino – Lost
Cinema Musica Rezension: Michael Giacchino – Alias

David Serong