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Alte Herren und alte Hüte

Ben Kingsley und Penelope Cruz sind zwei anerkannte und vielseitige Schauspieler und Philip Roth ein anerkannter und vielseitiger Autor, also liegt es nahe, dass man diese drei Faktoren einmal in einem Film packen würde. Geschehen ist dies mit Elegy unter der Regie der spanischen Regisseurin Isabel Coixet unter der Verwendung von Philip Roth’ Buch „The Dying Animal“, dabei herausgekommen ist nichts Gutes. Ben Kingsley spielt einen alternden Universitätsprofessor, der in seiner Beziehung zu einer jungen Studentin (Penelope Cruz) seine Jugend wiederzuentdecken versucht. Eine Altherrenphantasie ohne emotionale Tiefe und gelungene Charakterzeichnung, und zu allem Überfluss erkrankt sie dann auch noch an Brustkrebs. Einzige Lichtblicke sind die Szenen zwischen dem Ben Kingsley-Charakter und seinem besten Freund, gespielt von Dennis Hopper, hier ist die Ebene zwischen den Figuren real und ehrlich, der Rest bleibt klischeehaft und öd. Auch musikalisch ist Elegy kein Erlebnis, was nicht schon tausendmal besser gesehen hätte. Ohne Verwendung von Originalmusik greift die Regisseurin hauptsächlich auf Satie und Pärt zurück. Getragene Klaviermusik, wie sie in dieser Verwendung penetranter und klischeehafter nicht hätte sein können. Eine Verschwendung von solchem Potential ist einfach nur noch schade.


Vier Taschdiebe auf dem Weg zur Arbeit – die Hauptdarsteller von Sparrow

Eine ganz anderer Film ist Sparrow von Johnny To. Er erzählt die Geschichte einer Gruppe Hong Konger Taschendiebe, die durch eine Frau in eine Situation geraten, die ihre Fähigkeiten doch überschreitet und sie an die Grenzen ihrer Freundschaft bringt. Hat man zwar auch schon mal irgendwo gesehen, war aber in diesem Fall ganz nett auch mal wieder anzusehen, denn der Regisseur hat sich durchaus einige gute Bilder einfallen lassen und auch seine Charakterzeichnung ist gelungen. Dennoch bliebt an dem Film einiges zu wünschen übrig, denn einiges ist einfach zu viel. Zu viel ist auch die Musik von Xavier Jamaux und Fred Avril , die sich irgendwo zwischen Lounge- und Slapstickmusik bewegt. Stets zu viel des Guten, kleistert sie den Film dermaßen zu, dass man anfangs denkt: Huch, bin ich in einem Musical gelandet? Es ist keines, das Hauptthema hat man aber trotzdem noch Stunden später im Ohr, wo man es gar nicht haben will.