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Nominierungen für den Deutschen Filmpreis bekanntgegeben

Schlechter Tag für deutsche Filmkomponisten

Heute gab Kulturstaatsminister Bernd Neumann in Berlin die Nominierungen für den Deutschen Filmpreis – die “LOLA” – bekannt. Insgesamt liegt “Das Leben der anderen” von Florian Henckel von Donnersmarck mit elf Nomnierungen in Führung, darauf folgt “Requiem” von Hans Christian Schmid mit neun. Einzelheiten können Sie unter www.deutscher-filmpreis.de nachschlagen.

Natürlich gibt es im Rahmen des Deutschen Filmpreises auch eine Auszeichnung für beste Filmmusik. Die Nominierten für diese Kategorie sind:

T Bone Burnett für Don’t Come Knocking
Bert Wrede für Knallhart
Gabriel Yared und Stéphane Moucha für Das Leben der anderen

Eine einzige Nominierung für einen deutschen Komponisten ist ein trauriges Zeugnis für die Arbeit einer Jury, die den Deutschen Filmpreis vergeben soll. Die Vorauswahljury um die Komponisten Maximillian Weller und Ulrich Reuter hatte der Deutschen Filmakademie insgesamt 13 Filmkompositionen vorgeschlagen, unter anderem Marcel Barsottis Kebab Connection, Gert Wildens Schatten der Zeit und Der rote Kakadu von Dieter Schleip. (Details unter dem oben angegebenen Link)
Warum mag das so sein? An der mangelnden Qualität deutscher Filmkomposition wahrscheinlich nicht, sonst hätte die Vorauswahljury keine so lange Liste mit mehrheitlich im deutschen Filmmarkt beheimateten Komponisten herausgeben können. Die Nominierung von Moucha und Yared ist mit Sicherheit ein Effekt der vielen anderen Nominierung für Das Leben der anderen, die Nominierung für Wim Wenders US-Produktion Don’t Come Knocking bleibt mir unergründlich, immerhin hat sich Bert Wredes Arbeit für Knallhart gegen Nicola Piovanis Der Räuber Hotzenplotz, dem einzigen “Importkomponisten”, der es nicht auf die Nominierungsliste geschafft hat, durchsetzen können. Allerdings tragen mehr englische und amerikanische Indie-Bands die Musik in Knallhart, was auch diese Nominierung in Frage stellt.
Wenn nun am 12. Mai, meiner Meinung nach, der Preis an Yared und den bislang weitesgehend unbekannten Stéphane Moucha gehen wird, ist das Signal verheerend. Der Stand der einheimischen Filmkomponisten wird sich mal wieder ein wenig zugunsten des Hollywood-Imports verschlechtern.
Über solche Signale hat sich die Deutsch Filmakademie keine Gedanken gemacht. Das Signal, an das sie gedacht hat, ist wahrscheinlich, dass die Akademie hofft, mit Preisen an internationale Künstler, ihre eigene Bedeutung heben zu können. Der Bambi arbeitet ähnlich