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powerflute.ch - Sandro Friedrich Studiomusiker für ethnische Blasinstrumente

Crash (Mark Isham) - Zwei CDs

Colosseum CST 8102.2 und CST 8103.2 (58:39/15 Tracks; 50:18/12 Tracks)

Für die in der Tradition von Pulp Fiction zusammengeflochtenen Erzählstränge dieses Films von Paul Haggis findet dessen Hauskomponist Mark Isham einen einheitlichen Klangteppich. Dabei verknüpft er sphärisch-melancholische Synthetik und ein dahindümpelndes E-Piano mit ethnisch angehauchten Vokalisen.

Ein leitmotivisches Thema mag nicht herausragen, sofern man diesen roten Faden nicht eher in die erwähnte Instrumentation verlagern möchte: Das elektronische Klavier kehrt immer wieder, bietet jedoch keine allzu breit gefächerte Melodik, und der vom Idiom her nicht zuzuordnende Gesang bewegt sich auch immer um einen Grundton herum. Vereinzelt blitzt mal ein lyrischer Isham auf, aber die Grundstimmung, die der Score hinterlässt, ist eher trübe und düster, wobei er nicht so nervös sprunghaft wie Goldenthals Heat ist, dennoch aber daran zu erinnern vermag.

Dynamisch betrachtet, erlaubt sich der Score kaum Ausbrüche, in dem längsten Track, Flames, wird die unbekannte Sängerin mal lauter, in A Really Good Cloak bekommt der Sound durch einen Hammond-Touch durchaus etwas Pastorales, Ansteigendes, aber das war’s dann. Die Rhythmik wechselt in Siren mal in ein schnelleres Drum-Programming über

Dass Isham ohnehin nie für bombastische Sinfonik bekannt war, unterstreicht er in den Liner Notes zudem mit einigen Ausführungen zu Filmen mit allgemein niedrigem Budget. Die Anleihen bei Bird York und den Stereophonics (In the Deep, Maybe Tomorrow) mögen noch das Teuerste an dieser CD gewesen sein.

Maybe Tomorrow ist dann auch zugleich der letzte Titel der Inspired-by-CD. Dass der Rezensent nun kein unbedingter Freund solcher Songsampler mit vermeintlichem Filmbezug ist, macht diese Compilation objektiv noch nicht überflüssig, aber außer dass Tom Tykwer zu den Autoren dieser – nennen wir’s mal – Beilage zählt und darüber hinaus Billy Idol eine interessante Variante des seinerzeit von Paul Newman in Cool Hand Luke gesungenen Plastic Jesus mit fremder Melodie vorträgt, ist dieser Silberling nur noch die Erwähnung wert, dass Mark Isham hier nur noch mal im Booklet unter den Danksagungen Erwähnung findet. Selbstredend.

Bewertung:
Score von Mark Isham: ★ ★ ★
Inspired by: ★
Gordon Piedesack